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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Die Behandlung von Rockwood III und V Verletzungen mittels Brace ist der frühfunktionellen Nachbehandlung nicht über- und der operativen Versorgung nicht unterlegen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Tazio Maleitzke - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Julius Wolff Institut, Berlin, Germany
  • Nicolas Barthod-Tonnot - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Nina Maziak - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Germany
  • Natasche Kraus - Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Greifswald, Germany
  • Mark Tauber - Department for Shoulder and Elbow Surgery, ATOS Clinic Munich, München, Germany
  • Alexander Hildebrandt - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Julius Wolff Institut, Berlin, Germany
  • Jonas Pawelke - Luzern, Switzerland
  • Larissa Eckl - Medizinische Universität Innsbruck, Schulthess Klinik Zürich, Innsbruck, Austria
  • Lukas Mödl - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Germany
  • Kathi Thiele - Auguste Viktoria Krankenhaus, Charité, Berlin, Germany
  • Doruk Akgün - Berlin, Germany
  • Philipp Moroder - Schulthess Klinik, Zürich, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB95-3447

doi: 10.3205/24dkou563, urn:nbn:de:0183-24dkou5638

Veröffentlicht: 21. Oktober 2024

© 2024 Maleitzke et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Während sich die konservative Therapie von Rockwood (RW) III Verletzungen zunehmend etabliert, werden auch höhergradige Acromioclavicular (AC) Verletzungen immer häufiger konservativ behandelt. In einer kürzlich erschienen Fallbeschreibung haben wir das Konzept des externen Bracings einer RW V Verletzung zur Wiederherstellung der AC Gelenksintegrität vorgestellt.

In dieser Studie untersuchen wir, ob die Versorgung mittels Brace der frühfunktionellen und chirurgischen Behandlung von RW III und V Verletzungen über- oder unterlegen unterlegen ist.

Methodik: PatientInnen mit einer akuten RW III Verletzung (n=18) oder RW V Verletzung, die eine operative Versorgung ablehnten (n=7), wurden für 6 Wochen mittels externem Brace behandelt und für 12 Monate nachuntersucht. Funktionelle (Constant Score, Subjective Shoulder Value, Taft Score und modifiizierter Acromioclavicular Joint Instability Score) und radiologische (coracoclavicularer (CC) Index) Ergebnisse nach mindestens 12 Monaten wurden mit denen von PatientInnen verglichen, die frühfunktionell konservativ (n=23) oder operativ mittels TightRope chirurgisch versorgt wurden (n=23).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Constant Score, Subjective Shoulder Value, Taft Score und modifizierter Acromioclavicular Joint Instability Score verbesserten sich signifikant über die Zeit bei RW III PatientInnen die mittels Brace behandelt wurden (p<0.001). Radiologisch zeigte sich über 12 Monate keine signifikante Verbesserung in RW III und V PatientInnen.

Es gab weiter keinen klinischen Unterschied nach mindestens 12 Monaten zwischen PatientInnen die mittels Brace, frühfunktionell oder chirurgisch behandelt wurden. Radiologisch zeigten chirurgisch therapierte RW III PatientInnen einen besseren CC Index als mit Brace therapierte PatientInnen (p=0,0011).

Die Versorgung mittels Brace zeigte im Vergleich zur frühfunktionellen oder chirurgischen Behandlung von RW III und V Verletzungen keinen klinischen oder radiologischen Vor- oder Nachteil. Die frühfunktionelle Behandlung sollte somit bevorzugt werden.