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Benötigen wir die Alexanderaufnahme zur Indikationsstellung nach Schultereckgelenkverletzungen?
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2024 |
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Fragestellung: Die Indikationen zur operativen Behandlung einer Schultereckgelenkverletzung vom Typ Rockwood III werden seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. Die Beurteilung der dynamischen horizontalen Translation in den sogenannten Alexanderaufnahmen ist hilfreich, um diejenigen Fälle zu identifizieren, die von einer operativen Behandlung profitieren.
Mit der vorliegenden Arbeit sollte untersucht werden, wie häufig im untersuchten Kollektiv, mit den Alexander Aufnahmen eine Operationsindiktion gestellt wurde, wenn nach denPanoramaaufnahmen im Seitenvergleich keine eindeutige OP-Indikation vorlag.
Methodik: Hierzu wurden retrospektiv 214 konsekutive Fälle mit Schultereckgelenk-Verletzungen analysiert, die an der untersuchenden Klinik behandelt wurden. Eingeschlossen wurden Patienten mit isolierten Verletzungen des Schultereckgelenkes bei denen sowohl Panoramaaufnahmen als auch Alexanderaufnahmen vorlagen. Die 214 Fälle umfassten 195 Männer und 19 Frauen im mittleren Alter von 39 Jahren.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Mit Hilfe der Panoramaaufnahmen konnten die Verletzungen wie folgt klassifiziert werden: Rockwood Typ I: 35 Fälle, Rockwood Typ II: 23 Fälle, Rockwood Typ III: 73 Fälle und Rockwood Typ V: 83 Fälle.
Nach Analyse derAlexanderaufnahmen konnte bei 52 der 73 Verletzungen vom Typ RW III und bei 7 vom Typ RW II eine komplette dynamische horizontale Translation festgestellt werden (Rockwood Typ 3B). Insgesamt wurde die Indikation zur operativen Therapie somit in 59 Fällen anhand der Alexanderaufnahmen gestellt.
Die hier vorliegenden Ergebnisse legen nahe, dass die Alexanderaufnahmen zur Beurteilung der dynamischen horizontalen Translation eine sinnvolle Ergänzung zu den Panoramaaufnahmen darstellen, um diejenigen Patienten mit einer Rockwood III Verletzung zu identifizieren, die möglicherweise von einer operativen Therapie profitieren.