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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Age and sex makes the difference: Eine Kostenanalyse traumatologischer Patienten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Niklas R. Braun - Berufsgenossenschaftliche Klinik Tübingen, Unfallchirurgische Klinik an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Julia Didicher - Berufsgenossenschaftliche Klinik Tübingen, Unfallchirurgische Klinik an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Tanja Maisenbacher - Berufsgenossenschaftliche Klinik Tübingen, Unfallchirurgische Klinik an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Carolina Girnstein - Berufsgenossenschaftliche Klinik Tübingen, Unfallchirurgische Klinik an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Maximilian M. Menger - Berufsgenossenschaftliche Klinik Tübingen, Unfallchirurgische Klinik an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Benedikt J. Braun - Berufsgenossenschaftliche Klinik Tübingen, Unfallchirurgische Klinik an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Steven C. Herath - Berufsgenossenschaftliche Klinik Tübingen, Unfallchirurgische Klinik an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Marie Reumann - Berufsgenossenschaftliche Klinik Tübingen, Unfallchirurgische Klinik an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Tina Histing - Berufsgenossenschaftliche Klinik Tübingen, Unfallchirurgische Klinik an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • Mika F. R. Rollmann - Berufsgenossenschaftliche Klinik Tübingen, Unfallchirurgische Klinik an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB84-3336

doi: 10.3205/24dkou453, urn:nbn:de:0183-24dkou4538

Veröffentlicht: 21. Oktober 2024

© 2024 Braun et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Fast die Hälfte aller Patienten, die in Deutschland stationär aufgenommen werden, ist älter als 65 Jahre. Der häufigste Grund für Operationen im Alter ist muskuloskelettaler Genese. Die Versorgung älterer Patienten ist aufgrund von Vorerkrankungen sowie körperlichen Einschränkungen ressourcenaufwändig. Obgleich Alter in der Diagnose-Related-Group (DRG) berücksichtigt wird, ist nicht klar, ob dies die Kosten für die Behandlung dieser Patientengruppe deckt. Ziel dieser Studie war es, die Kosten der Behandlung alterstraumatologischer Patienten anhand der Kostenmatrix des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) zu beziffern.

Methodik: In die Studie wurden 5.110 Patienten, die zwischen 2019–2022 in einem überregionalen Traumazentrum aufgrund einer Fraktur operativ versorgt wurden, retrospektiv eingeschlossen. Erfasst wurden Alter und Geschlecht, Haupt- und Nebendiagnosen, Prozeduren, Krankenhausverweildauer, DRG sowie die Art der Einweisung und Entlassung. Die angefallenen Kosten wurden anhand der InEK Kostenmatrix in Personal-, Sach- und Infrastrukturkosten untergliedert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von den 5.110 Patienten waren 2.915 (57%) unter 70 Jahre (u70) und 2.195 (43%) über 70 Jahre (ü70). Während die Geschlechterverteilung der u70 mit 1.433 (49%) Männern und 1.482 (51%) Frauen ausgeglichen war, standen den 537 (24%) ü70 Männern 1.658 (76%) ü70 Frauen gegenüber.

Die Gesamtkosten beliefen sich auf 41.850.912 Euro (E) (8.190 E pro Patient (p.P.)), wovon 22.667.218 E (54%; 7.776,1 E p.P) auf die u70-Gruppe und 19.183.694 E (46%; 8.739,7 E p.P.) auf die ü70-Gruppe entfiel. Patienten ü70 verursachten damit p.P. 12,4% mehr Kosten.

Im Hinblick auf die Kostenarten unterschieden sich vor allem die Personalkosten: in der u70 Patientengruppe waren die Kosten des ärztlichen Dienstes höher als bei der Gruppe ü70 (20% vs. 16%) während der Anteil der Pflegekosten bei der älteren Patientengruppe deutlich höher lag (u70 15% vs. ü70 22%).

Bezogen auf das Geschlecht der Patienten zeigte sich ebenfalls ein deutlicher Unterschied: hierbei fiel auf, dass männliche Patienten in beiden Altersgruppen deutlich mehr Kosten verursachen als weibliche Patienten. Männliche Patienten verursachen im Mittel u70 24,6% und ü70 23,2% mehr Kosten im Vergleich zu den weiblichen Patienten.

Zusammenfassend zeigte sich somit, dass bei jüngeren Patienten besonders die ärztlichen, bei älteren Patienten die Pflegekosten ins Gewicht fallen. Unabhängig vom Alter waren die Gesamtkosten männlicher Patienten deutlich höher als die der Frauen. Somit nehmen Alter und Geschlecht Einfluss auf die Kosten traumatologischer Patienten und sollten detaillierter in der DRG abgebildet werden.