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Einfluss der Positionierung des schaftlosen Humerusimplantats auf das Langzeitüberleben und klinische Ergebnisse der Schulter-Totalendoprothetik
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2024 |
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Fragestellung: Das Konzept der schaftlosen Implantate hat sich als bevorzugte Option für die anatomische Schulter-Totalendoprothese (S-TEP) durchgesetzt. Die zementfreie, metaphysäre Fixierung schont den humeralen Knochen und ermöglicht die Wiederherstellung des Rotationszentrums (COR) des Glenohumeralgelenkes unabhängig von der Form der humeralen Diaphyse. Diese Kriterien sind sowohl für die Primär- als auch für die Revisionschirurgie im Hinblick auf mögliche Komplikationen von großer Bedeutung.
In dieser Studie wurde der Einfluss der Positionierung des Humerusimplantats bei der schaftlosen anatomischen S-TEP auf klinische und radiologische Ergebnisse und mittel- bis langfristige Überlebensrate bei der Behandlung der primären Omarthrose untersucht.
Methodik: In dieser prospektiven klinischen Studie wurden 80 Patienten, die mit einer schaftlosen S-TEP bei primärer Arthrose des Glenohumeralgelenkes behandelt wurden, eingeschlossen. Evaluiert wurden die funktionellen Ergebnisse (Bewegungsumfang – ROM, Constant-Score – CS, Disability of Shoulder, Arm and Hand (DASH-Score). In den konventionellen Röntgenbildern erfolgte die radiologische Beurteilung der Position des Humerusimplantats. Der Nachuntersuchungszeitraum umfasste 92 ± 14 Monate. Die Bestimmung des prä- und postoperativen Rotationszentrums (COR) diente zur Beurteilung der Wiederherstellung der anatomischen Geometrie des Glenohumeralengelenkes. Die Beurteilung der korrekten Positionierung der Humeruskomponente wurde mit den funktionellen Ergebnissen korreliert. Die Kaplan-Meier-Analyse wurde angewendet, um den Einfluss der Position des Humerusimplantats auf das Langzeitüberleben zu untersuchen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: ROM (p < 0,001), CS-Score (p < 0,001) und DASH-Score (p < 0,001) zeigten postoperativ signifikante Verbesserungen für die gesamte Kohorte. Die Rekonstruktion von COR war bei 75% (n = 60) aller Implantate anatomisch und bei 25 % (n = 20) nicht anatomisch (prä- und postoperative COR-Abweichung von 2,7 ± 1,8 mm vs. 5,1 ± 3,2 mm, p = 0,038). Die Position der Humeruskomponente hatte keinen Einfluss auf das funktionelle Ergebnis, während die Zehn-Jahre Überlebensrate für die anatomische Gruppe im Vergleich zur nicht-anatomischen Gruppe signifikant höher war (96,7% vs. 75%, p = 0,002). Keine Revision war erforderlich aufgrund eines Versagens der Humeruskomponente.
Bei der primären Arthrose des Glenohumeralgelenkes zeigen die anatomischen schaftlosen Implantate ein ausgezeichnetes langfristiges Überleben und sehr gute klinische Ergebnisse. Diese Art der Prothese ist in der Lage, die Geometrie des Humeruskopfes wiederherzustellen. Eine nicht-anatomische Rekonstruktion kann allerdings das Langzeitüberleben auf verschiedene Weisenegativ beeinflussen. Weitere Studien sind erforderlich, um die Auswirkungen der Position der Humeruskomponente bei der S-TEP auf die Funktionalität, die Schmerzen und die Überlebensrate des Implantats zu erforschen.