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Notfall-Thorakotomien unter Reanimation im Polytrauma-Setting
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2024 |
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Fragestellung: Notfall-Thorakotomien unter Reanimnationsbedingungen beim Polytrauma sind mit einer hohen Mortalität assoziiert. Ziel dieser Studie ist die Analyse dieses Patientenkollektivs im Hinblick auf die Mortalität und das funktionelle Outcome.
Methodik: In die retrospektive Studie wurden Patienten eingeschlossen, bei denen zwischen 2019 und 2023 eine Notfall-Thorakotomie im Rahmen der Polytrauma-Versorgung durchgeführt wurde. Die Mortalität wurde definiert als das Überleben bis zur Krankenhausentlassung. Das funktionelle Outcome wurde mittels Glasgow-Outcome-Scale ermittelt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: 29 Patient*innen konnten in die Studie eingeschlossen werden. Von diesen 29 Patient*innen überlebten 5 (17%). Die durchschnittliche Zeit nach Eintreffen in der Notaufnahme bis zur Durchführung der Notfall-Thorakotomie betrug 19 min und die durchschnittlich prähospitale Rettungszeit betrug 62 min. 24% hatten eine monotraumatische Verletzung, hier zeigte sich ein Überleben von 43%. Die Glasgow-Outcome-Scale der Überlebenden betrug 5.
Mit dem Überleben verbundene Faktoren waren: kurze Zeit vor Ort, Stichverletzung, Bewusstsein nach Trauma.
Zusammenfassung: Überleben einer Thorakotomie unter Reanimationsbedingungen bei polytraumatisierten Patient*innen ist keine Seltenheit. Die Überlebenden zeigen ein gutes bis sehr gutes funktionelles Outcome. Weitere Studien sind notwendig, um das kritische Kollektiv weiter zu differenzieren und einen Behandlungsalgorithmus abzuleiten.