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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Verknüpfung von Unfalldaten und Unfallfolgen nach Verkehrsunfällen – der nächste Schritt in der Objektivierung von Registerdaten?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Bastian Brune - Universitätsmedizin Essen, Universitätsklinikum Essen, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Essen, Germany
  • Lars Becker - Universitätsmedizin Essen, Universitätsklinikum Essen, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Essen, Germany
  • Maximilian Wolf - Universitätsmedizin Essen, Universitätsklinikum Essen, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Essen, Germany
  • Oliver Kamp - Universitätsmedizin Essen, Universitätsklinikum Essen, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Essen, Germany
  • Frank Herbstreit - Universitätsmedizin Essen, Universitätsklinikum Essen, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Essen, Germany
  • André Nohl - Unfallchirurgie, BG Klinikum Duisburg, Universitätsmedizin Essen, Universität Duisburg-Essen, Duisburg, Germany
  • Dan Bieler - Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Verbrennungsmedizin, Koblenz, Germany
  • Christian Waydhas - Universitätsmedizin Essen, Universitätsklinikum Essen, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Essen, Germany
  • Marcel Dudda - Universitätsmedizin Essen, Universitätsklinikum Essen, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Essen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB81-2417

doi: 10.3205/24dkou423, urn:nbn:de:0183-24dkou4238

Veröffentlicht: 21. Oktober 2024

© 2024 Brune et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Seit der Leitlinienaktualisierung zur Versorgung polytraumatisierter Patienten in Deutschland im Jahr 2023 werden Verkehrsunfallmechanismenseltener als Sekundärkriterien für die Schockraumalarmierung genutzt. Das Verständnis der subjektiv eingeschätzten Unfälle kann durch eCall-Notrufsysteme objektiviert werden. In der aktuellen Arbeit beschreiben wir die Verknüpfung von eCall-Daten mit präklinischen und klinischen Behandlungen sowie dem TraumaRegister DGU® (TR-DGU®).

Methodik: Es wurden prospektiv alle Anruf- und Behandlungsprotokolle des städtischen Rettungsdienstes sowie klinische Weiterbehandlungen im örtlichen Maximalversorger ab dem 01.01.23 ausgewertet.

ECall-Alarmierungen konnten durch eine definierte Anrufernummer in der Einsatzleitstelle des Rettungsdienstes nachvollzogen werden und, im Falle eines Patient*innentransports zum ortsansässigen Überregionalen Traumazentrum, mit klinischen Behandlungsdaten und dem TR-DGU® verknüpft werden.

Die Studiendurchführung wurde vom zuständigen Ethikkomitee bewilligt (20-9161-BO).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im Kalenderjahr 2023 wurden zahlreiche Daten von eCall-Alarmierungen mit Protokollen der integrierten Leitstelle, den Rettungsdienstprotokollen und klinischen Dokumentationen verknüpft. In einem Fall gelang die Verknüpfung zum TR-DGU®. Die Integration objektiver Daten ermöglicht ein verbessertes Verständnis von Unfallereignissen und Unfallfolgen.

Fahrzeug 1 (2 Kollisionen, keine eCall-Installation): Patientin 68 w: Notruf Servicezentrale: 13:05 Uhr. Alarm RTW & NEF: 13:08 Uhr. Dokumentation Einsatzprotokoll: Frontalzusammenstoß 30–60 km/h. Sicherheitsgurt angelegt. Airbags ausgelöst. Frontalaufprall auf der rechten Seite, dann Frontalkollision mit einem 3. Auto. Technische Rettung.

Krankenhausaufenthalt 11 Tage, davon 4 Tage auf der Intensivstation. Rippenserienfraktur mit Lungenkontusion, distale Unterarmschaftfraktur. ISS: 13, NISS: 17, GCS: 15, RTS: 7,841, TASH: 0, RISC II: 99,5%, TRISS: 96,6%. Basiskollektiv TraumaRegister DGU®.

Fahrzeug 2 (Erstkollision, Auslöser des eCalls): Patient 28 m: eCall: 13:04 Uhr, Notruf durch Servicezentrale: 13:05 Uhr. Zeitunterschied 90s. Alarm RTW & NEF: 13:08 Uhr. Frontalaufprall. Einsatzprotokoll: Geschwindigkeit 30–60 km/h, Airbag ausgelöst, Sicherheitsgurt angelegt. Selbstmobilisierung. Ambulante Klinikbehandlung.

Fahrzeug 3 (Zweitkollision, keine eCall-Installation): Unbekannte, nicht behandelte Person.

Dem Datensatz des eCalls konnten Angaben zur exakten Unfallzeit, zum Unfallort, der Antriebsart und der Fahrtrichtung entnommen werden. Zukünftig werden durch neue Qualitätsstandards auch Angaben zu Fahrtgeschwindigkeitsdifferenzen übermittelt. Auswirkungen auf das TR-DGU®erscheinen möglich.

Abbildung 1 [Abb. 1]