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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Hoche Sportaktivität nach primären Hüft TEP – Revisionsrate und Patientenoutcomes

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Lyubomir Haralambiev - Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Rehabilitationsmedizin, Universitätsmedizin Greifswald, Hospital for Special Surgery NYC, USA, Greifswald, Germany
  • Laura Streck - Hospital for Special Surgery, Hospital for Special Surgery, New York, BG Unfallklinik Tübingen, New York, United States
  • Yu-Fen Chui - Hospital for Special Surgery, New York, United States
  • Anisa Mujaj - Hospital for Special Surgery, New York, United States
  • Christian Manuel Sterneder - Hospital for Special Surgery, New York, United States
  • Friedrich Böttner - Hospital for Special Surgery, New York, United States

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB77-3372

doi: 10.3205/24dkou397, urn:nbn:de:0183-24dkou3971

Veröffentlicht: 21. Oktober 2024

© 2024 Haralambiev et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die endoprothetische Versorgung der Hüfte ist eine der erfolgreichsten Operationen des letzten Jahrhunderts. Der hohe Anspruch an die Mobilität und die sportliche Aktivität mit einer Hüfttotalendoprothese (HTEP) ist ein wichtiger Faktor bei der Patientenberatung. Wo die Normen und Grenzen der sportlichen Aktivität nach HTEP liegen und ob diese Risiken zur erhöhten Revisionsraten mit sich bringen ist eine noch nicht vollständig beantwortete Frage.

Methodik: In dieser monozentrischen Studie wurden die sportlichen Aktivitäten von Patienten untersucht, die sich einer primären Hüfttotalendoprothese (HTEP) zwischen 2009 und 2019 unterzogen haben. Es wurden 3.828 Patienten mit 4.152 primären HTEP, im Alter zwischen 45 und 75 Jahren, berücksichtigt. Für die HTEP-Implantation wurden sowohl der anteriore als auch der posteriore Zugang verwendet. In einem 2-Jahres-Follow-up wurde die Aktivität der Patienten anhand der Lower Extremity Activity Scale (LEAS) gemessen und in drei Gruppen: niedrig aktiv (LEAS 1–6), moderat aktiv (LEAS 7–13) und hochaktiv (LEAS 14–18) eingeteilt. Die Patienten mit hohem Aktivitätsniveau wurden im Rahmen dieser Studie bei weiteren Follow-up-Untersuchungen (zwischen 3 und 8 Jahren nach der HTEP) zur Teilnahme an einer Umfrage zur möglichen HTEP-Revisionsoperationen sowie zu aktuelle sportliche Aktivitäten eingeladen. Hierbei wurden der High Activity Arthroplasty Score (HAAS), UCLA und LEAS erhoben.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt 1.700 Patienten entsprachen den Studienkriterien und wurden zur Umfrage eingeladen, beteiligt haben sich 947 Patienten. Nach Auswertung der Vollständigkeit wurden für die statistische Berechnung 874 Patienten mit insgesamt 1.183 HTEPs (35% beidseitige HTEP), wurden in dieser Studie berücksichtigt. Die Revisionsrate lag bei 1,7%. Die populärsten Sportarten für die HTEP-Patienten waren Spazieren-gehen/Nordic Walking, Fahrradfahren und Golf. Über 60% der Patienten praktizierten Sport häufiger als 2-mal in der Woche, die meisten Patienten (41,9%) auf einen Level von anspruchsvoller Freizeitaktivität, 5,7 % sogar auf kompetitivem Level. Der durchschnittliche UCLA-Score bei der revisionsfreien Patientengruppe lag bei 8,5 Punkten (SD 1,2).

Auch bei sportlich hochaktiven Patienten ist die Revisionsrate nach einer HTEP sehr niedrig, so dass der hohe sportliche Anspruch der Patienten als unbedenklich gelten kann. Die Mehrheit die Patienten behält ihre hohe sportliche Aktivität über die Zeit bei und zeigt sich mit den erreichten Aktivitätsgrad zufrieden.