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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Anwendung des Urinary peptidomic profiles (UPP) bei Traumapatienten als prädiktives Werkzeug für Prognoseabschätzung, Therapiemaßnahmen und Interventionstiming

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Gökmen Aktas - Klinik für Unfallchirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Jan-Dierk Clausen - Klinik für Unfallchirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Stephan Sehmisch - Klinik für Unfallchirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Philipp Mommsen - Klinik für Unfallchirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Michaela Wilhelmi - Klinik für Unfallchirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Harald Mischak - Mosaiques Diagnostics, Hannover, Germany
  • Agnieszka Latosinska - Mosaiques Diagnostics, Hannover, Germany
  • Justyna Siwy - Mosaiques Diagnostics, Hannover, Germany
  • Tarek Omar Pacha - Klinik für Unfallchirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB66-2872

doi: 10.3205/24dkou327, urn:nbn:de:0183-24dkou3279

Veröffentlicht: 21. Oktober 2024

© 2024 Aktas et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Schwersverletzte Patienten stellen eine erhebliche medizinische Herausforderung dar und benötigen aufgrund der lebensbedrohlichen Art ihrer Verletzungen oft eine intensivmedizinische Behandlung. Intensivstationen überwachen diese Patienten mit engmaschigen Labortests, einschließlich der Gerinnungskaskade und monitoren wichtige Organsysteme wie Leber, Nieren, Herz und Lungen. Dennoch ist das ärztliche Personal oft mit unvorhergesehenen Verläufen konfrontiert. Ein zu spätes Erkennen dieser Entwicklungen hat fatale Folgen. Die Analyse der Proteomics im Urin (UPP) als nicht-invasive Untersuchungsmethode zur Abschätzung schwerwiegender Verläufe bietet hier neue Möglichkeiten und erfährt in der Unfallchirurgie nur begrenzt Aufmerksamkeit.

Diese Pilotstudie untersucht 4 vielversprechende Marker (s. Tabelle 1 [Tab. 1]) im Hinblick auf eine Prognoseabschätzung einzelner Organfehlfunktionen bei polytraumatisierten Patienten.

Methodik: In dieser prospektiv, randomisierten Studie wurden UPP von 14 schwerstverletzten Patienten untersucht und mit 14 gematchten, gesunden Kontrollen aus der Human-Urinary-Peptide-Database verglichen.

Patienten, die die Kriterien des Polytraumas, gemäß New Berlin Score erfüllten, wurden eingeschlossen. Die Erhebung der Baseline Daten erfolgte noch in der Notaufnahme. Folge-Urinproben an den Tagen 2, 5, 10 und 14 wurden entnommen, gekühlt und in Zusammenarbeit mit der Fa. Mosaique analysiert und statistisch aufgearbeitet.

Im gesamten Verlauf der intensivmedizinischen Behandlung erfolgte die Korrelation mit den klinischen Scores ISS, TRISS, APACHE-II, SAPS-II und TIPS.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Auswertung der Proteomanalyse zeigte der CKD273 eine signifikante Vorhersage für ein Nierenversagen (p=0,041). Zwischen dem SAPS-Score und die Proteomic-Modelle für HF2 (p=0,013) und AKI204 (p=0,031) bestand eine signifikante Korrelation.

Ebenfalls bestand eine signifikante Korrelation zwischen dem ISS-Score und den Proteommustern von CKD273 (p=0,034) und Cov50 (p=0,042).

Auch der APACHE-II-Score zeigte eine signifikante Korrelation mit den Urinbiomarker-Modellen AKI204 (p=0,0002) und CKD273 (p=0,0003).

Diese Pilotstudie soll als Proof of Concept den Weg zu einer Multicenterstudie ebnen, da eine erheblich höhere Fallzahl für eine abschließende Beurteilung dieser Marker erforderlich ist.

Abbildung 1 [Abb. 1]