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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Outcome nach isolierter MPFL-Ersatzplastik ist abhängig von BMI, nicht von Geschlecht oder Alter

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Olivia Mair - Sektion Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar, TU München, München, Germany
  • Antonia Schneider - Sektion Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar, TU München, München, Germany
  • Armin Runer - Sektion Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar, TU München, München, Germany
  • Sebastian Siebenlist - Sektion Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar, TU München, München, Germany
  • Andrea Achtnich - Sektion Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar, TU München, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB62-2738

doi: 10.3205/24dkou307, urn:nbn:de:0183-24dkou3079

Veröffentlicht: 21. Oktober 2024

© 2024 Mair et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Bei einer Patellaluxation ist das mediale patellofemorale Band (MPFL) immer verletzt. Der Einfluss zahlreicher Risikofaktoren, insbesondere der der knöchernen Anatomie, auf das postoperative Ergebnis ist hinreichend bekannt und wird bei der Therapie der patellofemoralen Instabilität (PFI) adressiert. Hinsichtlich des Einflusses von Geschlecht, Alter und BMI bei isolierter MPFL-Plastik findet sich eine heterogene Studienlage. Ziel dieser Studie war es die Ergebnisse nach isolierter MPFL-Ersatzplastik zu untersuchen und zu prüfen ob das Geschlecht, Alter und BMI einen Effekt auf das Outcome haben.

Methodik: In dieser monozentrischen Studie wurden Patient*innen >12 Jahre, die zwischen Januar 2017 und Januar 2022 eine isolierte MPFL-Rekonstruktion aufgrund einer PFI erhielten eingeschlossen. Ausschlusskriterien waren pathologische Risikofaktoren, wie erhöhter TTTG-Abstand, hochgradige Trochleadysplasie, Beinachsenfehlstellung (>5°), Distorsionsfehler und Patella alta.

Präoperative Patient reported outcome meassures (PROMs)(KOOS, IKDC, Tegner Activity Score (TAS) und VAS) wurden automatisiert erhoben und mit den postoperativen PROMs im Rahmen des Follow-Ups (KOOS, IKDC, TAS, VAS, BANFF-Score) verglichen. Im Anschluss erfolgte die Analyse der relevanten Einflussfaktoren auf das postoperative Ergebnis mittels logistischer Regressionsanalyse.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Zum jetzigen Zeitpunkt konnten 105 Patienten, 67 (63,8%) Frauen/38 Männer (36,2%) mit einem durchschnittlichen Follow-Up von 49,1 Monaten (range: 22,3–83,2 Monate) eingeschlossen werden. Das mittlere Alter zum Operationszeitpunkt betrug 23,44 Jahre (range: 12–46 Jahre). Der BMI lag bei 25,5±4,8. 87,6% (n= 92) der Patient*innen gaben an subjektiv zufrieden mit dem Operationsergebnis zu sein. Insgesamt zeigte sich eine signifikante Verbesserung des KOOS, IKDC und TAS postoperativ (p<0,001).

In der Korrelationsanalyse zeigte sich, dass weder das Geschlecht (KOOS p>0,31, Kujala p<0,33, BANFF p<0,55, IKDC p<0,73, TAS p<0,1, VAS p<0,75), noch das Alter der Patienten bei OP einen signifikanten Einfluss auf das postoperative Ergebnis hatten (KOOS p>0,37, Kujala p<0,93, BANFF p<0,57, IKDC p<0,41, TAS p<0,06, VAS p<0,87).

Eine signifikante negative Korrelation des postoperativen Ergebnisses lag jedoch mit höherem BMI vor (KOOS (p<0,004), IKDC (p<0,03), Kujala (p<0,005); BANFF-Score (p<0,16), TAS (p<0,06) und VAS (p<0,70)).

Zusammenfassend gibt es zu sagen, dass sich in diesen vorläufigen Ergebnissen insgesamt ein sehr gutes postoperatives Ergebnis nach MPFL-Plastik im mittelfristigen Follow-Up abzeichnet. Die Studie konnte einen signifikanten Einfluss des BMI auf das mittelfristige postoperative Ergebnis nach MPFL-Plastik zeigen, für das Alter und das Geschlecht konnte dies nicht bestätigt werden.