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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Einfluss einer begleitenden Meniskusverletzung auf die klinische Kniegelenksfunktion und Arthroseprogression nach vorderer Kreuzbandrekonstruktion

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Darian Alexis Bayerl - Universitätsklinikum Krems, Krems, Austria
  • Lukas Benedikt Moser - Universitätsklinikum Krems, Krems, Austria
  • Markus Neubauer - Universitätsklinikum Krems, Krems, Austria
  • Johannes Neugebauer - Universitätsklinikum Krems, Krems, Austria
  • Dietmar Dammerer - Universitätsklinikum Krems, Krems, Austria
  • Markus Winnisch - Ordination Sport&Trauma, Wien, Austria
  • Rudolf Schabus - Ordination Sport&Trauma, Wien, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB62-2753

doi: 10.3205/24dkou299, urn:nbn:de:0183-24dkou2994

Veröffentlicht: 21. Oktober 2024

© 2024 Bayerl et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Jede zweite Kreuzbandverletzung geht mit einer Verletzung der Menisken einher. Bisher ist es umstritten, inwieweit sich eine begleitende Meniskusverletzung nach Rekonstruktionsoperation auf das langfristige klinische Outcome auswirkt. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, wie sich eine vordere Kreuzbandruptur begleitende mediale Meniskusverletzung 10 Jahre nach VKB-Rekonstruktionsoperation auf das klinische Ergebnis auswirkt.

Methodik: Insgesamt wurden 37 Patienten in die Studie eingeschlossen, welche alle eine vordere Kreuzbandoperation erhielten und entsprechend der Einschlusskriterien in 2 Gruppen aufgeteilt: (i) „isolierte vordere Kreuzbandrekonstruktion (VKBR)“ (N=20) und (ii) „VKBR mit medialer Meniskusverletzung“ (n=17). Nach 10 Jahren wurden die Patienten nachuntersucht, um die Langzeitergebnisse einer begleitenden medialen Meniskusverletzung evaluieren zu können. Es wurden klinische Scores erhoben (IKDC, KOOS, Tegner Activity Scale) sowie Röntgenaufnahmen (Rosenberg-Aufnahme, a.p. und seitliche Aufnahme sowie Patella- Tangentialaufnahme) durchgeführt, um den Arthrosegrad mittels Kellgren-Lawrence-Score ermitteln zu können.

Ergebnisse: Die Studiengruppe „isolierte VKBR“ schnitt im subjektiven Fragebogen des IKDC (Mittelwert: 88,4) signifikant (p < 0,05) besser ab als die Gruppe „VKBR mit medialer Meniskusverletzung“ (Mittelwert: 81). Ebenfalls zeigte die KOOS-Kategorie „Aktivitäten des täglichen Lebens“ signifikant bessere Ergebnisse in der isolierten VKBR-Gruppe (p < 0,05). In der Gruppe „VKBR mit medialer Meniskusverletzung“ konnten außerdem signifikant höhere Arthrosegrade festgestellt werden (p < 0,05). Hinsichtlich der anderen klinischen Scores (übrige Kategorien des KOOS, Lysholm Score, Tegner Activity Scale, IKDC – Formblatt zur Untersuchung des Knies) konnte kein signifikanter Unterschied gezeigt werden. Beide Studiengruppen zeigten 10 Jahre postoperativ klinisch zufriedenstellende Ergebnisse. Der Tegner Activity Scale war bei allen Patienten > 2. In der IKDC-Abschlussbeurteilung wurde kein Teilnehmer mit dem Grad D bewertet (Gruppengrad A: 40 % in „isolierte VKBR“ vs. 47% in „VKBR mit medialer Meniskusverletzung“; Gruppengrad B: 45% vs. 47%; Gruppengrad C: 15% vs. 6%).

Schlussfolgerung: Sowohl Patienten mit isolierter vorderer Kreuzbandrekonstruktion als auch Patienten mit begleitender, medialer Meniskusverletzung weisen 10 Jahre postoperativ ein zufriedenstellendes klinisches Outcome auf. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass Patienten mit eine begleitende mediale Meniskusverletzung nach 10 Jahren etwas mehr Beschwerden im Alltag haben sowie eine vermehrte Arthroseentstehung.

Abbildung 1 [Abb. 1]