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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Einfluss des Entlassungsmanagements nach 3D-navigierter operativ versorgter osteoporotischer Wirbelkörperfrakturen auf die nachstationäre Osteoporosebehandlung – denken wir immer daran?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Orkun Özkurtul - BG Klinikum Bergmannstrost, Klinik für Unfall und Wiederherstellungschirurgie, Leipzig, Germany
  • Thomas Mendel - BG Klinikum Bergmannstrost, Klinik für Unfall und Wiederherstellungschirurgie, Halle, Germany
  • Philipp Kobbe - BG Klinikum Bergmannstrost, Klinik für Unfall und Wiederherstellungschirurgie, Halle, Germany
  • Bernhard Ullrich - BG Klinikum Bergmannstrost, Klinik für Unfall und Wiederherstellungschirurgie, Halle, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB51-3420

doi: 10.3205/24dkou236, urn:nbn:de:0183-24dkou2361

Veröffentlicht: 21. Oktober 2024

© 2024 Özkurtul et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Osteoporotische Wirbelkörperfrakturen nach niedrigenergetischem Trauma sind ein häufiges Symptom eines osteoporotischen Knochenzustandes. Gleichwohl häufig die Patientinnen von niedergelassenen Kollegen osteoanabole Medikamente und Vitamin D erhalten, sind die stationären Möglichkeiten zur langfristigen medikamentösen Therapie beschränkt. Operativ wird zunehmend 3D-navigierte dorsale ggf. zementaugmentierte Instrumentierung zur Stabilisierung genutzt, was einen zusätzlichen Aufwand für den Operateur bedeutet. Ziel unserer Arbeit war es, das Entlassungsmanagement hinsichtlich der weiteren Empfehlung zur Osteoporosebehandlung und Entlassungsmedikation zu untersuchen und festzustellen, wie oft weitergehende Empfehlungen im Entlassungsbrief für den niedergelassenen Kollegen nach operativer Versorgung ausgesprochen werden.

Methodik: Die Studie wurde als retrospektive monozentrische Kohortenstudie konzipiert und analysiert die an einem überregionalen Traumazentrum operativ navigiert versorgter osteoporotischer Wirbelkörperfrakturen aus einem Zeitraum vom 01.01.2023 bis 10.10.2023. Eingeschlossen wurden Patienten, die primär behandelt wurden und operativ behandelt werden mussten. Erfasst wurden neben demografischen Daten, Länge des Krankenhausaufenthalts, der Hydroxyappatitwertes als Ausdruck eines Näherungswertes der Kalziumdichte, die anti-osteoporotische Vormedikation und der OF-Wirbelsäulenscore auch die Entlassungsbriefe und die Entlassungsmedikation. Zudem wurde in den Entlassungsbriefen nach weitergehenden Empfehlungen gesucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten 33 Patienten (20 weiblich) mit einem Alter von 74±12 Jahren mit einem mittleren Kalziumdichtegehalt von 86±58 g/cm3 und einer Krankenhausverweildauer von 19±15 Tagen in die Studie eingeschlossen werden. Im Mittel lag ein OF-Score von 8±2 Punkten vor. Bei 15 Patienten (45%) war eine Osteoporose vorbekannt und wurde behandelt. Bei 14 Patienten (42) bestand keine vordiagnostizierte oder behandelte Osteoporose. Bei einem Patienten waren keine Angaben zur Vormedikation. Bei lediglich 60% der entlassenen Patienten lag eine weitergehende Empfehlung oder Medikation zur Osteoporosetherapie vor.

Osteoporose ist laut WHO die „Epidemie des 21. Jahrhunderts“ und ein erheblicher sozioökonomischer Faktur in der Versorgung älter werdender Industrienationen. Um so wichtiger ist es eine adäquate Empfehlung als Satzbaustein in jeden Entlassungsbrief für den nachbehandelnden Kollegen zu integrieren und die prophylaktischen Bemühungen zur Verhinderung wiederholter osteoporotischer Frakturen zu unterstützen.