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Patienten-spezifische TKA in Kombination mit individueller Achsausrichtung erfordern weniger Bandrelease als herkömmliche TKA
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2024 |
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Fragestellung: Vergleich der Raten von Seitenband-Releases und patellofemoralen Releases in zwei Kohorten mit entweder konventioneller oder individueller Knie-Totalendoprothetik.
Methodik: Zwischen dem 01.07.2020 und dem 30.06.2022 erhielten zwei Kohorten von je 160 Patienten entweder eine CT-basierte, patienten-spezifische TKA mit Erhalt der konstitutionellen Ausrichtung innerhalb vorgegebener Grenzen von 85° bis 95° für FMA und TMA und 175° bis 183 ° für HKA oder eine konventionelle TKA. Alle Operationen wurden von selben Chirurgen durchgeführt und die Notwendigkeit und das Ausmaß der Weichteilrelease wurden aufgezeichnet. Die Patientencharakteristika wurden anhand von präoperativen Röntgenaufnahmen und klinischen Scores (KSS, Oxford Score, FJS-12) verglichen.
Ergebnisse: In der konventionellen Gruppe erforderten 14 (9%) Knie ein laterales Patellarelease, 14 (9%) ein Release des MCL und 21 (13%) ein Release des Tractus iliotibialis (ITB) und 1 Knie ein Release des LCL. In der patienten-spezifischen Gruppe erforderten 5 (3%) Knie ein laterales Patellarelease, 5 (3%) ein Release des MCL und 23 (14%) ein Release des ITB, keines (0%) ein Release des LCL. Laterale Patellarelease und MCL-Relase waren in der konventionellen Gruppe von höherem Ausmaß.
Schlussfolgerung: Eine individuelle TKA mit einer individuellen Achsausrichtung kann den Anteil und das Ausmaß der Bandrelease reduzieren. Die ähnlich hohe Rate an Tractus-Releases in beiden Gruppen resultiert wahrscheinlich aus der eingeschränkten Fähigkeit, die richtige ITB-Spannung einzuschätzen. Diese Ergebnisse unterstützen die theoretischen Vorteile einer individuellen TKA, die eine genaue präoperative Planungsstrategie bietet, um sowohl eine verbesserte Implantatpassform als auch eine personalisierte Ausrichtung zu erreichen.