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Single-Center-Ergebnisse einer randomisierten Studie zum Vergleich des Gamma3-Nagels und einer dynamischen Hüftschraube zur Behandlung von Trochanterfrakturen der Typen AO 31-A1 und 31-A2
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2024 |
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Fragestellung: Es besteht allgemeines Einvernehmen darüber, dass Trochanterfrakturen chirurgisch behandelt werden sollten. Tatsächlich erwähnen die meisten nationalen Leitlinien nicht einmal die konservative Behandlung pertrochantärer Frakturen. Während die chirurgische Behandlung unumstritten ist, herrscht weiterhin Uneinigkeit darüber, welches Implantat gewählt werden sollte. Viele Forscher haben eine dynamische Hüftschraube (DHS) mit einem intramedullären Nagel (Gamma3) verglichen, selten war dabei jedoch die Lebensqualität der betroffenen im Fokus. Die Ergebnisse sind zumeist uneinheitlich.
Das primäre Ziel dieser randomisierten kontrollierten Studie war es zu untersuchen, ob es feststellbare Unterschiede im Ergebnis zwischen dem Gamma3-Nagel und einer DHS hinsichtlich der Lebensqualität ein Jahr nach der Operation gibt.
Methodik: In einer kontrollierten, randomisierten Studie verglichen wir den Gamma3-Nagel (Stryker) und ein DHS bei der Behandlung von 193 Patienten mit pertrochantären Frakturen. Der Nachbeobachtungszeitraum betrug 12 Monate. Zu den erhobenen Parametern gehörten unter anderem die Operationsdauer, die gesundheitsbezogene Lebensqualität, gemessen mit dem EQ-5D-Index und einer visuellen Analogskala (VAS), die Wohnsituation und die Nutzung von Gehhilfen vor dem Trauma und 52 Wochen nach der Operation; der Parker Mobility Score; der Harris Hip Score; sowie die Revisions-, Komplikations- und Sterblichkeitsraten.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Gamma3-Gruppe hatte eine deutlich kürzere Operationsdauer als die DHS-Gruppe (p < 0,0001). Implantatbedingte Komplikationen waren in der Gamma3-Gruppe signifikant geringer (p > 0,05). Die Revisionsrate war in der Gamma3-Gruppe signifikant niedriger, basierend auf der Intention-to-Treat-Analyse (p = 0,0336) und der As-Treat-Analyse (p = 0,0302). Ansonsten fanden wir keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen hinsichtlich des EQ-5D-Index und der VAS-Scores, des Parker Mobility Scores, des Harris Hip Scores, der Sterblichkeitsrate, der Nutzung von Gehhilfen und der Entwicklung der Wohnsituation.
In Schlussfolgerung kann der Entschluss zur Versorgung mit einem Gamma-Nagel oder einer DHS nicht auf Lebensqualität oder Schmerzentwicklung basiert werden. Es zeigten sich verkürtze OP dauer sowie Reduktion der Komplikationen und Revisionen beim Gamma-Nagel, so dass erhöhte Implantatkosten möglicherweise durch reduzierte Gesamtkosten aufgewogen werden. Hierzu wäre aber eine detaillierte Kostenanalyse nötig.