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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Isolierte retropatellare Knorpelschäden – prospektive 2-Jahresergebisse nach matrixaugmentierter Chondrogenese

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Alexandra Rahn - Diakovere Annastift, Hannover, Germany
  • Roman Karkosch - Diakovere Annastift, Hannover, Germany
  • Tomas Smith - Diakovere Annastift, Hannover, Germany
  • Hauke Horstmann - Diakovere Annastift, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB32-2841

doi: 10.3205/24dkou126, urn:nbn:de:0183-24dkou1260

Veröffentlicht: 21. Oktober 2024

© 2024 Rahn et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Während eine Vielzahl an Studien zur Benutzung von matrixaugmentierter Knochenmarkstimulation am Kniegelenk vorliegen, gibt es kaum Daten zur entsprechenden Technik am retropatellaren Knorpel.

Die vorliegende prospektive Studie bietet klinische und radiologische Ergebnisse nach matrixaugmentierter Knochenmarksstimulation mit Hyalofast® bei retropatellarer Knorpelläsion.

Methodik: 34 Patient:innen (25 Frauen/9 Männer) mit isolierter chondraler III–IV° retropatellarer Läsion wurden in diese klinisch-prospektive Untersuchung eingeschlossen. Über einen minimalinvasiven Zugang wurde eine Knochenmarkstimulation durchgeführt und eine Membran auf Hyaluronsäurebasis (Hyalofast®) eingelegt. Gängige Funktionsparameter wie der Kujala-Score, IKDC-Score und das Schmerzniveau sowie Komplikationsraten wurden präoperativ und bis 24 Monate postoperativ erhoben. Zudem erfolgte 12 Monate postoperativ eine radiologische Kontrolle des Knorpelregenerats mittels Magnetresonanztomographie (MRT).

Ergebnisse: Alle eingeschlossenen Patienten wiesen eine entsprechende isolierte retropatellare III–IV° Knorpelläsion (Größe der Läsion 1,5 ± 1,0 cm2) auf. Das durchschnittliche Alter bei Studieneinschluss lag bei 32,9 ± 8 Jahren. Die Eingriffe wurden von 8 verschiedenen Chirurg:innen mit einer durchschnittlichen Operationszeit von 42,3 ± 17,7 Minuten durchgeführt. Anamnestisch konnte bei 9 Patient:innen eine traumatische Vorgeschichte eruiert werden.

Der in der numerischen rating Skala (NRS) gemessene Schmerz war von präoperativ 4,6 ± 2,8 auf 2,0 ± 2,0 nach drei Monaten, 1,5 ± 1,9 nach zwölf Monaten und 2,2 ± 2,4 nach 24 Monaten gesunken.

Der Kujala-Score betrug präoperativ 55,2 ± 13,1 und stieg drei Monate postoperativ auf 54,0 ± 16,0 sowie zwölf Monate postoperativ auf 69,7 ± 18,6 und betrug 24 Monate postoperativ 67,2 ± 24,2.

Der IKDC-Score betrug präoperativ 42,77 ± 13,7. Drei Monate postoperativ zeigte sich ein IKDC-Score von 46,3 ± 14,4 sowie zwölf Monate postoperativ ein Score von 60,8 ± 19,2. 24 Monate postoperativ betrug der IKDC Score 60 ± 23,8.

Zwölf Monate postoperativ konnte in der MRT Bildgebung ein MOCART 2.0 Score von 71 ± 16,4 bestimmt werden.

Operationsbedingte Komplikationen traten nicht auf.

Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie konnten bei der Behandlung fokaler retropatellarer Knorpelläsionen mit matrixaugmentierte Knochenmarkstimulation gute postoperative Ergebnisse hinsichtlich der gängigen Funktionsparameter erreicht werden. Die kernspintomographischen Auswertungen zeigen ebenfalls vielversprechende Resultate. Hochwertige wissenschaftliche Vergleichsstudien zu anderen Knorpelersatz- und knorpelregenerativen Verfahren sind notwendig, um die Effektivität dieser Technik besser einordnen zu können.