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Die intraartikuläre Injektion von aus der Plazenta gewonnenen mesenchymalen Stroma-Zellen (PLX-PAD) hält die Progression der primären Kniegelenks Arthrose auf – erste präklinische Daten des PROTO Konsortiums
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2024 |
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Fragestellung: Trotz der zunehmenden Anzahl an PatientInnen mit Arthrose (OA), gibt es bisher keine zugelassene Therapie, die den Verlauf der Erkrankung maßgeblich verändert.Dass präklinische Daten zu neuartigen OA-Therapeutika klinisch nicht reproduzierbar sind, kann unter anderem an der Wahl des OA-Modells (primär vs. sekundär) und am Grad der behandelten OA (leicht-moderat vs. schwer) liegen, die in präklinischen und klinischen Studien oft nicht übereinstimmen. In unserer Studie testen wir die Sicherheit und Wirksamkeit von aus der Plazenta gewonnenen mesenchymalen Stroma-Zellen (PLX-PAD), zur Behandlung von leicht-moderater primärer OA im Dunkin-Hartley-Meerschweinchenmodell, als Grundlage für eine klinische Zulassungsstudie im Rahmen des PROTO-Konsortiums.
Methodik: Dreißig sechs-Monate-alte Dunkin-Hartley-Meerschweinchen (50% Weibchen) mit leicht-moderater OA wurden randomisiert, um entweder eine intraartikuläre Injektion mit (i) PLX-PAD (1 Million), (ii) PLX-PAD (2 Millionen) oder (iii) Phosphat gepufferter Kochsalzlösung (PBS) in beide Kniegelenke zu erhalten. Alle Tiere wurden ein und sechs Monate nach Injektion mittels in vivo Magnetresonanztomographien (MRT) nachuntersucht. Im Anschluss wurden Proben zur histologischen (OARSI Histopathology Grading), radiologischen (µ-Computertomographie) und molekularen (Gen- und Protein) Analyse aufgearbeitet. Hier präsentieren wir die bisher verfügbaren klinischen und histologischen Daten.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es wurden keine lokale Schwellungen, Rötung oder Hinken nach Injektion beobachtet. Sechs Monate nach Injektion zeigten die mit PBS behandelte Tiere histologische Anzeichen von schwerer OA, während die mit PLX-PAD behandelte Tiere nur ein leichtes Fortschreiten der Krankheit demonstrierten (PLX-PAD, 1 Million vs. PBS, p=0,020; PLX-PAD, 2 Millionen vs. PBS, p=0,013). Keine der mit PLX-PAD behandelten Tiere zeigten ektope Knochenformationen, synoviale Infiltrationen oder einen Verlust der der anatomischen Gelenkintegrität.
Diese ersten histologischen und klinischen Ergebnisse deuten darauf hin, dass PLX-PAD Zellen im primären OA Modell biologisch aktiv sind, ohne dabei lokale Toxizität im Vergleich zu Placebo zu zeigen. Ein Effekt der den Verlauf der Erkrankung verändert ist möglich. Die präklinischen Daten nutzt das PROTO-Konsortium (gefördert durch Horizon Europe Grant Nr. 101095635) zur Durchführung der ersten geplante Phase-I/IIa-Studie am Menschen, die dem Krankheitstyp und der Schwere des präklinischen Modells entspricht.