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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024)

22. - 25.10.2024, Berlin

Häufigkeiten von Deltaband Verletzungen bei instabilen Syndesmosenverletzungen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sebastian Baumbach - Klinikum der Universität München, LMU München, Muskuloskelettales Universitätszentrum München (MUM), München, Germany
  • Federico Gaube - Klinikum der Universität München, LMU München, Muskuloskelettales Universitätszentrum München (MUM), München, Germany
  • Wolfgang Böcker - Klinikum der Universität München, Klinik für Unfallchirurgie, Campus Innenstadt, München, Germany
  • Paul Reidler - Klinik und Poliklinik für Radiologie – LMU Klinikum, München, Germany
  • Hans Polzer - Klinik der Universität München, LMU, Klinik für Allgemeine Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, München, Germany
  • Nina Hesse - Klinik und Poliklinik für Radiologie – LMU Klinikum, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2024). Berlin, 22.-25.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAB28-3212

doi: 10.3205/24dkou100, urn:nbn:de:0183-24dkou1004

Veröffentlicht: 21. Oktober 2024

© 2024 Baumbach et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Einige Klassifikationen von Syndesmosenverletzungen sehen in der begleitenden Deltabandverletzung die entscheidende Diskriminante zwischen stabilen und instabilen Syndesmosenverletzungen. Bislang fehlen allerdings valide Daten, wie häufig bei instabilen Syndesmosenverletzung überhaupt eine Deltabandverletzung vorliegt.

Im Rahmen dieser Arbeit wurden bei instabilen Syndesmosenverletzungen sowohl die Schwere der syndesmalen als auch der Deltabandverletzung im MRT untersucht.

Methodik: Der syndesmale und des deltoidale Bandkomplexes von 38 Patient:innen mit operativ versorgten, instabilen Syndesmosenverletzungen, wurde von zwei MSK-Radiolog:innen mittels MRT beurteilt. Der deltoidale Bandkomplex wurde in drei oberflächliche (SDL: TNL/TSL/TCL) und zwei tiefe (DDL: aTTL/pTTL) Faszikel untergliedert. Für die Syndesmose wurden das AiTFL, IOL und PiTFL analysiert. Alle Bänder wurden entsprechend ihrer Verletzungsschwere klassifiziert (Grad 0: Inakt; Grad I: Ödem; Grad II: Partielle Ruptur; Grad III: Vollständige Ruptur.) Die Auswertung erfolgte mittels Heatmap sowie einer zweistufigen und hierarchischen Clusteranalyse.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der durchschnittliche Schweregrad (Grad 0–3) betrug 2,6±0,8 für den Syndesmosen- und 1,6±1,1 für den Deltabandkomplex (SDL: 1,5±1,1; DDL 1,6±1,1). Entsprechend der einzelnen deltoidalen Bandanteile, trat eine Verletzung des TNL in 76%, TSL in 76%, TCL in 71%, aTTL in 92% und pTTL in 68% auf. Sieben Patienten (18%) hatten keine (n=3; 8%) oder geringfügige (Grad 1: n=4; 11%) Verletzungen des Deltabandes. Höhergradige Syndesmosenverletzungen (PiTFL Grad I vs. III) waren in unserem Kollektiv mit höhergradigen SDL- und DDL-Verletzungen assoziiert (p<,001).

Akute traumatische Syndesmosenverletzungen scheinen mit Deltabandverletzungen assoziiert. Allerdings können instabile Syndesmosenverletzungen auch isoliert vorliegen. Je höhergradig die Syndesmosenläsion, desto höhergradig scheint auch die Deltabandläsion zu sein.