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Die kranio-kaudale Beurteilung und Ausmessung der azetabulären Überdachung des Femurkopfes
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2024 |
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Fragestellung: Die operative Technik einer periazetabulären Osteotomie, die erlaubt, das Azetabulum frei um das Zentrum des Femurkopfes in der sagittalen, frontalen und transversalen Ebene zu drehen und zusätzlich in den 3 erwähnten Ebenen zu verschieben, wurde vor 36 Jahren beschrieben. Die Technik hat sich in der Klinik weitgehend bis heute mit verschiedenen Zugangsvarianten bewährt. Das Problem, das bis heute verbleibt, ist die genaue Beurteilung der Überdachung des Femurkopfes bei der Dysplasie und Retroversion. Heute beschränkt sich diese Beurteilung oft noch auf einer konventionellen antero-posterioren Röntgenaufnahme. Es fehlt bis heute an präzisen und relevanten 3-D ikonographischen Messtechniken.
Methodik: Aus einem Becken-Computertomogramm werden die ossären Oberflächen der periazetabulären und proximalen femoralen Abschnitte als separate „Objekte“ computerisiert. Die Knorpelflächen der facies semilunaris und des Femurkopfes werden auf Grund von den anatomischen ossären „landmarks“ automatisch aufgefunden und markiert. Die kranio-kaudale Projektion der beiden Knorpeltragenden Komponenten übereinander ergibt den Quotient (%) der Überdachung. Weitere Faktoren, wie: Exzentrizität des oberen Pols des Femurkopfes, Distanz vom oberen Pol des Femurkopfes zu dem nächsten lateralen aber auch medialen Randes des Azetabulums werden erkannt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Aus einem Becken-Computertomogramm werden die ossären Oberflächen der periazetabulären und proximalen femoralen Abschnitte als separate „Objekte“ computerisiert. Die Knorpelflächen der facies semilunaris und des Femurkopfes werden auf Grund von den anatomischen ossären «landmarks» automatisch aufgefunden und markiert. Die kranio-kaudale Projektion der beiden Knorpeltragenden Komponenten übereinander ergibt den Quotient (%) der Überdachung. Weitere Faktoren, wie: Exzentrizität des oberen Pols des Femurkopfes, Distanz vom oberen Pol des Femurkopfes zu dem nächsten lateralen aber auch medialen Randes des Azetabulums werden erkannt.
Allgemeiner Überdachungsquotient (% +- Standardabweichung): 70 +- 4
Kopfexzentrizität (mm +- Standardabweichung) 1,5 +- 0,7
PE1: Distanz Femurkopfpol – lateraler Azetabulumrand (mm +- Standardabweichung) 15 +- 0,3
PE2: Distanz Femurkopfpol – medialer Azetabulumrand (mm) +- Standardabweichung) 12 +- 0,3
Die Beurteilung der Überdachung des Femurkopfes durch das Azetabulum in der kranio-kaudalen Achse erlaubt die Diagnose und das Ausmass der Deformität zu präzisieren. Die gemessenen Werte an asymptomatischen Patienten zeigen eine erstaunlich kleine Streuung im Vergleich mit symptomatisch instabilen Hüften. Diese Technik gibt einen wertvollen Ausblick zur präoperativen Planung und Präzision einer Umstellungsosteotomie.
Abbildung 1 [Abb. 1]