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Patientenbezogene Langzeitergebnisse nach Sprunggelenksendoprothetik: Der Einfluss sportlicher Aktivitäten
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2024 |
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Fragestellung: Der endoprothetische Sprunggelenksersatz gewinnt in der Behandlung der Arthrose des oberen Sprunggelenkes im Endstadium immer mehr an Bedeutung. Etwa 1% der Bevölkerung leidet an einer schmerzhaften Arthrose des OSG. Degenerative Veränderungen am oberen Sprunggelenk sind gegensätzlich zur Gon-und Coxarthrose am häufigsten posttraumatisch bedingt. Weitere Ursachen einer sekundären Arthrose des OSG sind größtenteils rheumatische Erkrankungen, Hämophilie, Hämochromatose, Gicht, avaskuläre Nekrose und postinfektiöse Zustände. Die akkurate Implantation einer Prothese trägt maßgeblich zum funktionellen Ergebnis bei.
Ziel dieser Studie war es, (1) sportliche Aktivitäten und patientenbezogene Ergebnisse nach einer Sprunggelenkstotalendoprothese (OSG-TEP), (2) Bestimmung der Rückkehrrate zur Aktivität und Bewertung der körperlichen und freizeitlichen Aktivität, und (3) Beschreibung der Änderung oder Aufnahme neuer Sportarten mit einer Follow-up-Zeit von mindestens fünf Jahren zu untersuchen.
Methodik: 230 Patienten wurden nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 6–2,6 Jahren nach der OSG-TEP zu ihren sportlichen Aktivitäten befragt. Das Niveau der Sport- und Freizeitaktivitäten sowie die Art der vor und nach der Operation ausgeübten Sportarten und der Veterans RAND 12 Item Health Survey (VR-12), the University of California and Los Angeles activity Scale(UCLA), the European Foot and Ankle Society Score (EFAS), sowie the Foot and Ankle Outcome Score (FAOS) wurden per Fragebogen erfasst.
Ergebnisse: Bei der letzten Nachuntersuchung waren alle Patienten nach der Operation sportlich aktiv. Dauer und Häufigkeit der sportlichen Aktivitäten nahmen leicht zu (40-48 Minuten pro Woche bzw. 2,1–2,9 Sitzungen pro Woche) (p < 0,0001). 86% der Patienten nahmen ihre Tätigkeit wieder auf. Innerhalb von 6 Monaten kehrten 68% zu ihren Aktivitäten nach der Operation zurück. Der durchschnittliche postoperative UCLA-Score betrug 6,4 (±1,3), EFAS 16.8 und FAOS 76%. Die Hälfte der Patienten erreichte ein hohes Aktivitätsniveau (UCLA > 7). Der VR-12 ergab 45 (13,12–63,18) Punkte für die körperliche Komponente und 41 (32–53,8) Punkte für die geistige Komponente. 100% der Patienten würden sich dem Eingriff erneut unterziehen. 95% der Patienten waren mit dem Gesamtergebnis der Operation zufrieden. 98% waren mit der Linderung ihrer Sprungelenksschmerzen und ihrer Fähigkeit, alltäglichen und beruflichen Aktivitäten nachzugehen, zufrieden. Darüber hinaus waren 94% der Patienten mit ihrer Fähigkeit zufrieden, ihre Freizeitaktivitäten wieder aufzunehmen. Die Ausfallrate in unserer Kohorte lag bei etwa 14%.
Schlussfolgerung: 86% der Patienten waren in der Lage, zu regelmäßigen Freizeit- und Sportaktivitäten zurückzukehren. Im Allgemeinen wurde eine Verlagerung von Aktivitäten mit hoher Belastung zu solchen mit geringer Belastung beobachtet. Bei der Anzahl der ausgeführten Disziplinen gab es eine leichte Abnahme. Insgesamt nahmen die Dauer und Häufigkeit der Trainingseinheiten leicht zu.