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30-Tages und 1-Jahres ungeplante stationäre Wiederaufnahme-Raten nach operativer Versorgung von 11.270 PatientInnen mit proximalen Femurfrakturen in Österreich
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2024 |
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Fragestellung: PatientInnen mit proximalen Femurfrakturen (PFF) sind häufig multimorbid, sodass Wiederaufnahmen aufgrund von Komplikationen nicht selten sind. In der vorliegenden Österreich-weiten Studie haben wir es uns zum Ziel gesetzt, die 30-Tages und 1-Jahres ungeplante Wiederaufnahmeraten von PatientInnen mit operativ versorgten PFF inklusive assoziierter Risikofaktoren anzusehen.
Methodik: Insgesamt wurden Daten von 11.270 PatientInnen mit operativ versorgten PFF zwischen Jänner 2021 und Dezember 2021 über die Leistungsorientierte Krankenanstaltenfinanzierung erhoben. Von diesen 11.270 PatientInnen erhielten 6.435 (57%) eine Endoprothese, und 4.835 eine Osteosynthese (43%). Dreißig-Tages- und 1-Jahres Wiederaufnahmeraten wurden mittels uni- und multivariaten logistischen Regressionsanalysen untersucht. Sowohl das Risikoaufnahmerisiko für jegliche Komplikation, als auch für Innere Medizin-, Allgemeinmedizin- und Operations-/Unfall-spezifische Komplikationen wurde untersucht.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die 30-Tages und 1-Jahres ungeplante Wiederaufnahmerate für jegliche Komplikation lag bei 15% bzw. 47%. Die 30-Tage (p=0,001), aber nicht 1-Jahres Wiederaufnahmerate (p=0,138) war höher nach Endoprothetik vs. Osteosynthese. Innere Medizin- (n=2.273; 20%) und Operations-/Unfall-spezifische (n=1.612; 14%) Komplikationen waren die häufigste Ursache für ungeplante Wiederaufnahmen nach einem Jahr. Unabhängig von der operativen Behandlung war das männliche Geschlecht mit einem signifikant höherem Wiederaufnahmerisiko aufgrund jeglicher, wie auch Innere Medizin-assoziierter Komplikationen vergesellschaftet. Fortgeschrittenes PatientInnenalter zeigte nach Osteosynthese eine signifikante Assoziation mit erhöhtem Wiederaufnahmerisiko.
Zukünftige Reformen des Österreichischen Gesundheitssystems sollten sich unter anderem auf eine Optimierung der peri- und postoperativen Behandlung dieser Hochrisiko-PatientInnen mit PFF fokussieren, um ungeplante Wiederaufnahmen zu reduzieren.