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Patientenindividuelles Vorgehen bei diffusem tenosynovialem Riesenzelltumor des Knies – nicht alle müssen offen reseziert werden
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2024 |
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Fragestellung: In der vorliegenden Untersuchung wird das Resultat nach Anwendung eines patientenindividuellen Behandlungsalgorithmus evaluiert, bei welchem in Abhängigkeit von der Tumorausbreitung eine ausschließlich arthroskopische, ausschließlich offene oder kombinierte Resektion vorgenommen wurde.
Methodik: Aus einer prospektiv geführten Tumor-Datenbank, wurden Patienten identifiziert, bei denen zwischen 08/2013 und 12/2023 in unserer Klinik eine Resektion eines D-TSRZT im Knie durchgeführt wurde. Die operative Strategie wurde auf Basis der MRT-Analyse festgelegt. Dabei wurden die Lokalisation, die Ausdehnung und das Gesamtvolumen der D-TSRZT berücksichtigt (Abbildung 1 [Abb. 1]). Beim arthroskopischem Vorgehen wurden immer mindestens vier Portale (anterior/posterior/weitere Hilfszugänge, max. 6) in Abhängigkeit der Lokalisation verwendet. Ausgeschlossen wurden Patienten mit lokalem Typ des TSRZT. Retrospektiv wurden aus der Krankenakte Daten zu Epidemiologie, Art der Behandlung und das Auftreten von Rezidiven erhoben.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt wurden im Beobachtungszeitraum 22 Patienten (Alter 37±12 Jahre, 68,2% weiblich) behandelt. 9 Patienten wurden rein arthroskopisch, 6 rein offen und 7 kombiniert reseziert. 13 Patienten (69,09%) erhielten postoperativ eine Radiatio. Bei 5/22 (22,7%) Patienten trat im Mittel nach 39±29 Monaten ein Lokalrezidiv auf. Es ergab sich kein statistischer Unterschied in der Lokalrezidivrate zwischen rein arthroskopischem Vorgehen (1/9, 11,1%) und offenem oder kombiniertem Vorgehen (4/13, 30,8%; p=0,302).
Nur bei einem Patienten nach offener Resektion war eine Revision bei Kniegelenkempyem notwendig. Die mittlere Hospitalisationsdauer betrug 2±1 Tage nach arthroskopischer und 3±2 Tage nach offenem oder kombiniertem Vorgehen.