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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023)

24. - 27.10.2023, Berlin

Fokussierte Stoßwellen als diagnostisches Instrument für myofasziale Triggerpunkte beim chronischen LBP – vorläufige Ergebnisse

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Hannes Müller-Ehrenberg - Praxis, Orthopädie, Münster, Germany
  • Federico Giordani - U.O. Reabilitazione Neurologica di Villa Rosa, Pergine Valsugana, TN, Italy
  • Alessandra Müller-Ehrenberg - Universität Witten Herdecke, Witten, Germany
  • Richard Stange - Abteilung für Regenerative Muskuloskelettale Medizin, Institut für Muskuloskelettale Medizin (IMM), Universitätsklinikum Münster, Münster, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023). Berlin, 24.-27.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocBS26-3289

doi: 10.3205/23dkou660, urn:nbn:de:0183-23dkou6609

Veröffentlicht: 23. Oktober 2023

© 2023 Müller-Ehrenberg et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Viele Faktoren tragen zur Ätiologie von chronischen Kreuzschmerzen (Low Back Pain,LBP) bei, aber in ca. 80–90% der Fälle wird keine spezifische Ursache gefunden. Die Beteiligung myofaszialer Schmerzen undTriggerpunkte (MTrP) wurde beim LBP festgestellt. Die Fokussierte Extrakorporale Stoßwellentherapie (fESWT) erreicht präzise tiefere Gewebeschichten und stimuliert das Gewebe nicht-invasiv. Die Literatur unterstützt die Rolle der fESWT bei der Diagnose von MTrPs bei gleichzeitiger Stimulierung der Nozizeption von Triggerpunkten. Das Ziel dieser Studie ist zu zeigen, dass die fESWT ein zuverlässiges diagnostisches Instrument für MTrPs bei Patienten mit chronischem LBP ist.

Methodik: RCT mit experimenteller Therapiegruppe und Standardtherapiegruppe. Es werden vorläufige Daten der Erst-Untersuchung der Therapiegruppeverwendet (23 Teilnehmer).

Eingeschlossen wurden 23 Patienten mit chronischem LBP (Alter 20–70 Jahre). Ausschlusskriterien: sensomotorische Störungen, schwere Spinalkanalstenose, Spondylolisthesis Grad 2 oder höher, vertebrale Läsionen, Neoplasie oder vaskuläre Ätiologie.

Myofasziales Gewebe des Rumpfes, des Beckens und der unteren Extremitäten wurde manuell und mit fESWT auf MTrPs untersucht. Diagnostische Kriterien (Travell/Simons): lokaler Schmerz, Wiedererkennung und Ausstrahlung von Schmerzen. Als diagnostisches Instrument wird die fESWT mit niedrigen bis mittleren Energieniveaus verwendet. fESWT-Quelle: Wolf, piezoelektrisch.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Vorläufige Ergebnisse: MTrP wurden in den Mm. quadratus lumborum und gluteus minimus sehr häufig diagnostiziert (bei 91% bzw. 82% der Teilnehmer). Mittels fESWT konnten die diagnostischen Kriterien Schmerzausstrahlung (M. quadratus lumborum 92%, M. gluteus minimus 88%) und Wiedererkennung des Schmerzes (M. quadratus lumborum 66%, M. gluteus minimus 80%) festgestellt werden.

Myofasziale Triggerpunkte in den Muskeln der Gluteal- und Lumbalregion spielen eine wichtige Rolle beim chronischen LBP. Die diagnostischen Kriterien Austrahlung und Wiedererkennung des Schmerzes(nach Travell/Simons) können durch fokussierte Stoßwellen (fESWT) zuverlässig und spezifisch festgestellt werden.