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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023)

24. - 27.10.2023, Berlin

Vitamin D-Mangel ist häufig bei Patienten mit Rapidly Destructive Osteoarthritis

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Konstantin Horas - Orthopädische Klinik, König-Ludwig-Haus, Universität Würzburg, Würzburg, Germany
  • Gerrit Maier - Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Pius-Hospital, Carl-von-Ossietzky-Universität, Oldenburg, Germany
  • Maximilian Rudert - Orthopädische Klinik, König-Ludwig-Haus, Universität Würzburg, Würzburg, Germany
  • Tizian Heinz - Orthopädische Klinik, König-Ludwig-Haus, Universität Würzburg, Würzburg, Germany
  • Ioannis Stratos - Orthopädische Klinik, König-Ludwig-Haus, Universität Würzburg, Würzburg, Germany
  • Dominik Rak - Orthopädische Klinik, König-Ludwig-Haus, Universität Würzburg, Würzburg, Germany
  • Manuel Weissenberger - Orthopädisches Zentrum für Muskuloskelettale Forschung, Universität Würzburg, Würzburg, Germany
  • Jörg Arnholdt - Muskuloskelettales Universitätszentrum, LMU Klinikum München, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023). Berlin, 24.-27.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocAV18-2288

doi: 10.3205/23dkou640, urn:nbn:de:0183-23dkou6409

Veröffentlicht: 23. Oktober 2023

© 2023 Horas et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die „Rapidly destructive Osteoarthritis“ (RDO) ist eine seltene aber schwerwiegende Arthropathie, die durch eine schnelle und massive knöcherne Destruktion des Hüftgelenkes gekennzeichnet ist. Die genaue Ursache und Pathomechanismen dieser Erkrankung sind bislang noch weitgehend ungeklärt wobei ein Zusammenhang mit einer veränderten Knochenstoffwechsellage vermutet wird. Vitamin D ist essentiell für die Aufrechterhaltung eines gesunden Knochenstoffwechsels. Vitamin-D-Mangelerscheinungen stellen ein globales Gesundheitsproblem von enormem Ausmaß dar. So finden sich weltweit bei über einer Milliarden Menschen unzureichende Vitamin D-Spiegel. Auch in Deutschland gibt es eine hohe Prävalenz von Vitamin D-Mangelerscheinungen.

Ziel dieser Studie war es, den Vitamin D-Spiegel [25(OH)D] bei Patienten mit RDO zu erfassen. Darüber hinaus sollte untersucht werden, ob es einen Unterschied im prä-diagnostischen Vitamin D-Spiegel bei Patienten mit RDO im Vergleich zu Patienten mit einer primären Coxarthrose gibt.

Methodik: Zwischen Januar 2020 und Dezember 2022 wurde an einer spezialisierten Klinik für Endoprothetik (EPZmax) der Serum 25(OH)D- Spiegel von insgesamt 29 Patienten, bei denen eine RDO diagnostiziert wurde, bestimmt (19 Frauen, 10 Männer; Altersdurchschnitt 68,76 Jahre). Die Blutentnahme erfolgte jeweils am Tag der erstmaligen Vorstellung und vor dem Einleiten einer spezifischen Therapie. Als Kontrollgruppe diente ein Patientenkollektiv aus 111 Patienten mit primärer Coxarthrose (52 Frauen, 59 Männer, Altersdurchschnitt 77,61).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt konnte bei allen Patienten mit RDO ein erniedrigter Vitamin D-Spiegel festgestellt werden (M=11 ng/ml). Per definitionem (Endocrine Society) ergab sich bei 97,0% (28/29) ein Vitamin D-Mangel und bei weiteren 3% (1/29) eine Insuffizienz. Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigten sich signifikant niedrige Vitamin D-Spiegel bei Patienten mit RDO (19,15 vs. 11,0 ng/ml; p=0,001).

Vitamin D-Mangelerscheinungen sind häufig bei Patienten mit RDO. Da eine unzureichende Vitamin D-Versorgung den Krankheitsverlauf und möglicherweise auch die operative Therapie von Patienten mit RDO entscheidend beeinflussen kann, ist es sinnvoll, den präoperativen Vitamin D-Spiegel bei diesen Patienten zu bestimmen und falls notwendig Vitamin D zu substituieren.