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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023)

24. - 27.10.2023, Berlin

Kombination aus Wachstumsbremsung, Wachstumslenkung und Weichteilkorrektur bei sekundärer Beinverkürzung, Achillessehnenverkürzung und Genu valgum nach Behandlung eines Rhabdomyosarkoms der Tibia

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Thibaut Hiegel - Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Christoph-Eckhard Heyde - Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Eckehard Schumann - Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023). Berlin, 24.-27.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocAB95-2981

doi: 10.3205/23dkou582, urn:nbn:de:0183-23dkou5824

Veröffentlicht: 23. Oktober 2023

© 2023 Hiegel et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Wachstumslenkungen gehören zu den häufig durchgeführten kinderorthopädischen Operationen. Durch Wachstumslenkung und -bremsung können primäre Beinachsenabweichungen und Beinlängenunterschieden mit hoher intra- und postoperativer Sicherheit korrigiert werden. Bei komplexen und sekundären Achsenfehler und Beinlängenunterschieden können Kombinationsbehandlungen aus Wachstumslenkung, -bremsung und Weichteileingriffen notwendig sein.

Methodik: Unsere Patientin wurde im Alter von 7 Jahren bei alveolärem Rhabdomyosarkom der Tibia mittels Chemo- und Radiotherapie erfolgreich therapiert. Es verblieb eine Hypotrophie des rechten Beins mit Beinverkürzung von 39 mm sowie ein Genu valgum auf der betroffenen Seite. Im Alter von 12 führten wir eine kontralaterale Wachstumsbremsung (femoral distal und tibial proximal) sowie eine ipsilaterale Wachstumslenkung (femoral distal medial und tibial proximal medial) durch (Epi-Plates Fa. Königsee). Im weiteren Verlauf reduzierte sich der Beinlängenunterschied. Die Patientin entwickelte zudem eine postradiogene Achillessehnenverkürzung sowie eine Krallenzehe, die mittels z-förmiger Achillessehnenverlängerung mit Verlängerung der Sehne des Musculus flexor hallucis longus behandelt wurden.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das nun 16-jähriges und ausgewachsenes Mädchen hat eine gerade Beinachse rechts mit einem verbliebenen Beinlängenunterschied von 20 mm, welches mit einer Schuherhöhung ausgeglichen ist. Der Fußauftritt ist plantigrad.

Sekundäre Achsfehler und Längendifferenzen können eine therapeutische Herausforderung darstellen. Im Wachstumsalter können wachstumslenkende und -bremsende Operationen auch in Kombination durchgeführt werden. Alternativ stehen Osteotomien und Kallusdistraktionen zur Verfügung.