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Fragestellung: Semimaligne ALT sind anhand ihrer klinischen und radiomorphologischen Merkmale nur schwer von gutartigen Lipomen zu unterscheiden. Eine genaue Unterscheidung ist jedoch entscheidend für die optimale Wahl der Behandlung und der Nachuntersuchungen. Während Lipome konservativ behandelt werden können, zeigen ALT ein aggressiveres Wachstum mit dem Risiko der zeitabhängigen Dedifferenzierung in bösartige Liposarkome. In dieser Studie wird die Aussagekraft einer die konventionelle Bildgebung ergänzenden CEUS-gestützten Mikroperfusionsanalyse des Tumorgewebes zur Präzisierung der Diagnose Lipom versus ALT untersucht.

Methodik: Im Zeitraum Februar 2021 bis Mai 2022 wurden 50 Patienten mit unklaren lipomatösen Tumoren, welche klinisch und MR-Tomographisch die Kriterien eines gutartigen Lipoms als auch eines semimalignen ALT erfüllen, vor einer geplanten Biopsie inkludiert. Es erfolgte eine standardisierte Analyse der Mikroperfusion innerhalb des Tumors mittels kontrastverstärkten Ultraschalls (CEUS). Perfusionsdaten wurden mit der dezidierten Software VueBox (Bracco Imaging, Milan, Italy) quantifiziert. Den berechneten Zeit-Intensitäts-Kurven wurden die Parameter „Peak Enhancement (PE)“, „Rise Time (RT)“ und „Wash-Out Rate (WoR)“ als repräsentative Perfusions-Charakteristika entnommen. Aus der postoperativen histopathologischen Aufarbeitung der entnommenen Gewebeproben resultierten 30 Patienten mit einem benignen Lipom und 20 Patienten mit einem ALT. Vergleichend erfolgte eine Auswertung aller MRT Datensätze bezüglich des Kontrastmittelverhaltens, der Tumormorphologie sowie des Tumorvolumens.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Patienten mit Lipomen und ALT wiesen vergleichbare Charakteristika bezüglich Alter (p=0,10), Geschlecht (p=0,20) und ASA Score (p=0,46) auf. Es zeigte sich eine signifikante Häufung der ALT im Bereich der unteren Extremitäten (85% d.F.), während Lipome gleichmäßig verteilt waren. Die durchschnittliche Tumorgröße war unter den ALT deutlich erhöht (411±420 cm ³ vs. 146±234 cm ³; p=0,003).

Die jeweilige Perfusionskinetik zeigte sich zwischen beiden Tumorentitäten signifikant unterschiedlich. Es konnte ein deutlich erhöhtes PE (165,7±174,8 vs. 49,2±45,7 [a.u.]; p<0,001), eine verringerte RT (10±5 vs. 23±20 [s]) sowie eine schnellere WoR (12,7 ±15,8 vs. 2,4±3,7) unter den ALT gegenüber den Lipomen gezeigt werden.

Unter Annahme eines PE von 105 [a.u.] als Cut-off wurde eine Sensitivität von 60% und eine Spezifität von 86% für die Diagnose eines Lipoms erreicht (ROC-Analyse, AUC=0,80). In Kombination mit den erhobenen MRT-Parametern und klinischen Befunden könnte mittels CEUS eine schnellere und präzisere Bestimmung der Tumorentität und Planung des operativen Vorgehens gelingen.