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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023)

24. - 27.10.2023, Berlin

Evaluierung einer alternativen Methode zur Messung des Caton-Deschamps Index zur Beurteilung der Patellahöhe auf MRT-Aufnahmen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Benjamin Bartek - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie (CMSC), Klinik für Orthopädie, Berlin, Germany
  • Sarah Hellwig - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie (CMSC), Klinik für Orthopädie, Berlin, Germany
  • Stephan Oehme - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie (CMSC), Klinik für Orthopädie, Berlin, Germany
  • Tobias Jung - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie (CMSC), Klinik für Orthopädie, Berlin, Germany
  • Yannick Palmowski - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie (CMSC), Klinik für Orthopädie, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023). Berlin, 24.-27.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocAB85-3200

doi: 10.3205/23dkou472, urn:nbn:de:0183-23dkou4727

Veröffentlicht: 23. Oktober 2023

© 2023 Bartek et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Referenzwerte für unterschiedliche Indices zur Beurteilung der Patellahöhe wie den Caton-Deschamps Index (CDI) stammen historisch bedingt vorwiegend von Röntgenbildern. In der klinischen Praxis erfolgt häufig die Messung anhand von MRT Bildern, was regelmäßig zu Abweichungen führt. Ziel dieser Studie war die Evaluierung einer auf dem CDI basierenden neuen Methode der Beurteilung der Patellahöhe im MRT im Vergleich zur klassischen Messung anhand von Röntgenbildern.

Methodik: Es wurden 159 konsekutive Patienten eingeschlossen, die entweder eine VKB Rekonstruktion oder eine MPFL Rekonstruktion erhielten und für die seitliche Röntgenaufnahmen sowie MRT-Aufnahmen des Knies vorlagen. Gemessene Parameter umfassten im seitlichen Röntgen den CDI sowie im MRT den CDI und den TT-TG Abstand. Auf Grundlage des TT-TG wurden die Patienten in eine Gruppe mit TT-TG < 15mm und eine mit TT-TG > 15 mm eingeteilt. Die Messung des CDI erfolgte im MRT mit zwei verschiedenen Methoden: zum Einen nach der üblichen Technik in einem einzelnen Schnittbild sowie überdies nach einer alternativen Technik anhand von zwei unterschiedlichen Schnittbildern. Alle radiologischen Parameter wurden unabhängig von zwei Untersuchern gemessen, wobei für die statistische Auswertung der Mittelwert aus beiden Messungen verwendet wurde. Die Korrelation beiden Messmethoden im MRT mit den Messungen im Röntgen wurde mit Hilfe des Pearson'schen Korrelationskoeffizienten beurteilt. Zusätzlich wurde für die beiden Messmethoden jeweils der Intraklassenkorrelationskoeffizient (ICC) aus den Messungen der beiden Untersucher ermittelt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der durchschnittliche TT-TG Abstand betrug 11.6mm (±4.6), wobei 118 Patienten einen TT-TG Abstand < 15mm und 41 Patienten einen TT-TG Abstand>15mm zeigten. Bei Patienten mit einem TT-TG <15 mm zeigten beide Messmethoden zur Beurteilung des CDI im MRT eine vergleichbare Korrelation mit den Messungen im Röntgen (r = 0,497, p < 0,001 für die Messung in einer bzw. r = 0,521, p < 0,001 für die Messung in zwei Ebenen). Bei Patienten mit einem TT-TG >15 mm zeigte die neue Methode in zwei unterschiedlichen Ebenen eine höhere Korrelation mit den Röntgenmessungen im Vergleich zur MRT Messung in nur einer Ebene (r = 0,594, p < 0,001 vs. r = 0,302, p = 0,055). Die beschriebene Methode zeigt zudem eine hohe Interrater-Reliabilität, die vergleichbar war mit der von Röntgenmessungen (ICC = 0,823, p < 0,001 vs. 0,866, p < 0,001 bei TT-TG < 15 mm bzw. ICC = 0,901, p < 0,001 vs. 0,841, p < 0,001 bei TT-TG > 15mm).

Unserer Auffassung nach lässt sich daraus schlussfolgern, dass die beschriebene Methode insbesondere bei Patienten mit erhöhtem TT-TG eine höhere Übereinstimmung mit den historisch validierten Röntgenmessungen zeigt und daher vorzugsweise zur Beurteilung der Patellahöhe in MRT-Bildern verwendet werden sollte.