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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023)

24. - 27.10.2023, Berlin

Patienten-individueller 3D Druck von Frakturmodellen zur Verbesserung des Frakturverständnisses in der curricularen Lehre

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Karolin Kretschmann - Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R, Klinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany
  • Benjamin Lucas - Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R, Klinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany
  • Sarah König - Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Germany
  • Stefan Piatek - Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R, Klinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany
  • Felix Walcher - Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R, Klinik für Unfallchirurgie, Magdeburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023). Berlin, 24.-27.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocAB80-2972

doi: 10.3205/23dkou420, urn:nbn:de:0183-23dkou4201

Veröffentlicht: 23. Oktober 2023

© 2023 Kretschmann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Klinische Fertigkeiten wie die Anwendung der Frakturklassifikation der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen sind eine grundlegende Voraussetzung in der Ausbildung von Studierenden der Humanmedizin. In der vorliegenden Arbeit wurde der Einsatz von patientenindividuellen 3D-gedruckten Frakturmodellen zur Verbesserung des Frakturverständnisses in Zusammenhang mit den korrespondierenden Röntgenbildern untersucht und der studentische Lernerfolg gemessen.

Methodik: Im Semester 2019/2020 wurden die 3D-gedruckten Frakturmodelle in einem Hands-on Seminar im Rahmen des Blockpraktikums Chirurgie implementiert und kontinuierlich weitergeführt. Nach der COVID19 Pandemie wurde der Lernerfolg der Studierenden wie zuvor in der curricularen Parcoursprüfung im OSCE (objective structured clinical examination)-Format erhoben sowie die Studierenden zur Selbsteinschätzung ihrer Kompetenz befragt (geschlossene Fragen mit Likert-Skala (1=„trifft gar nicht zu“ bis 5=„trifft voll zu“). Als historische Kontrollgruppe diente das Semester 2018/2019 vor Implementierung der 3D Frakturmodelle. Hier wurde die Klassifikation ausschließlich anhand von biplanaren Röntgenbildern vermittelt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten im Semester 2021/2022 insgesamt 38,9% der Studierenden befragt und deren erworbene Kompetenz im OSCE überprüft werden. Die Studierenden schätzten sich im klinischen Umgang mit den 3D Frakturmodellen besser in der Anwendung der AO-Klassifikation ein (Kontrollgruppe m=3,4 vs. 3D-Druck m=3,9; p<0,01). Die OSCE-Ergebnisse der Leistungen zeigten jedoch keinen signifikanten Unterschied. Die Implementierung der 3D-gedruckten Modelle erzielte damit eine bessere subjektive Selbstwirksamkeitswahrnehmung der Lehre. Eine objektive Wirkung auf den Lernerfolg konnte jedoch, u.a. aufgrund der geringen Stichprobe, nicht bewiesen werden. Daher wird die Studie im anstehenden Sommersemester 2022/2023 mit vollständiger Präsenzlehre und Vor-Ort-Prüfungen erneut untersucht.