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Inverse Schulterendoprothetik bei proximaler Humerusfraktur: Resektion vs. Refixation der Supraspinatussehne
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2023 |
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Fragestellung: Bei der Implantation einer inversen Schulterendoprothese bei proximaler Humerusfraktur ist das Vorgehen mit Supraspinatussehne (SSP-Sehne) bisher uneinheitlich – es kann entweder eine Resektion oder eine Refixation erfolgen. Erste Studien zeigen, dass bei einem Inklinationswinkel von 155° kein signifikanter Unterschied zwischen der Resektion und Refixation besteht. Daten bei einem kleineren Inklinationswinkel fehlen bislang. Ziel dieser Studie ist es daher, den Einfluss der SSP-Sehne bei einer inversen Schulterendoprothese mit einem kleineren Inklinationswinkel bei proximaler Humerusfraktur radiologisch und klinisch zu evaluieren.
Methodik: Bizentrische, prospektiv randomisierte Kohortenstudie. Bei der Implantation einer inversen Schulterendoprothese bei proximaler Humerusfraktur wird die SSP-Sehne entweder reseziert (ST) oder refixiert (NT). Postoperativ erfolgt die radiologische Beurteilung nach 2d, 6w, 6m und 12m anhand folgender Parameter: Tuberculaeinheilung (komplett, >50%, <50%), Scapula-Notching und Zeichen einer Lockerung. Die klinische Evaluierung erfolgt 6 m und 12 m postoperativ anhand der Range-of-Motion (ROM), der visuellen Analogskala (VAS), des Constant-&-Murley Scores (CS), des American-Shoulder-and-Elbow-Surgeons Score (ASES) und des Subjective Shoulder Values (SSV).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten bisher 39 Patienten eingeschlossen werden (ST-Gruppe n = 18, NT-Gruppe n = 21), davon sind 7 männlich und 32 weiblich, Durchschnittsalter 80,7 J. Bei 23 Patienten liegt bisher ein 6-Monats- und bei 14 Patienten ein 1-Jahres-Follow up (FU) vor. Radiologisch konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen dargestellt werden. In den klinischen Funktionsparametern zeigten sich sowohl im 6-Monats FU als auch beim 1-Jahres FU signifikant bessere Werte bei der VAS (ST: 1,2/10 bzw. 1,1/10 vs. NT: 4,2 bzw. 4/10, p<0,05) und im ASES (ST: 80 Pkt. bzw. 86 Pkt. vs. NT: 59 Pkt. bzw. 63 Pkt.), jeweils zugunsten der Resektion. Bei der ROM, dem CS sowie dem SSV waren die Absolutwerte bei der ST-Gruppe zwar besser, jedoch ohne signifikanten Unterschied.
Schlussfolgernd lässt sich festhalten, dass sich Im kurzfristigen radiologischen FU bisher kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen zeigt. In den klinischen Verlaufsparametern zeigt sich die Resektion hinsichtlich VAS und ASES überlegen, jedoch ohne signifikanten Unterschied im CS, ROM und SSV. Die weiteren Ergebnisse der aktuell noch laufenden Studie gilt es abzuwarten, bevor sich etwaige Therapieentscheidungen ableiten lassen.