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Signifikante Verbesserung der klinischen Ergebnisse und der Lebensqualität nach Sternoklavikulargelenk-Rekonstruktion mit Hamstring-Sehnen-Autograft
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2023 |
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Fragestellung: Eine anteriore Instabilität des Sternoklavikulargelenks (SCG) ist eine seltene, aber potenziell schwere Verletzung. Die SCG-Rekonstruktion mit einem Hamstring-Sehnen-Autograft ist eine erprobte Operationstechnik, doch die Ergebnisse beschränken sich bisher auf kleinere Fallserien. Ziel dieser Studie war es, die klinischen Ergebnisse und die Revisionsrate nach einer SCG-Rekonstruktion mit einem Hamstringsehnen-Autograft bei Patienten mit anteriorer SCG-Instabilität zu untersuchen und festzustellen, ob eine Assoziation von demografischen Faktoren zum postoperativen Ergebnis oder der Zufriedenheit besteht.
Methodik: Es wurden Patienten inkludiert, die sich zwischen 10/2005 und 10/2020 bei anteriorer SCG-Instabilität einer SCG-Rekonstruktion mit einem Hamstringsehnen-Autograft durch einen einzelnen Operateur unterzogen. Zum Minimum 2-Jahres-Follow-up wurden die klinischen Outcomes (PROs) erhoben, inklusive 12-Item Short Form Survey (SF-12), American Shoulder and Elbow Surgeons (ASES), Quick Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand (DASH), Single Assessment Numeric Evaluation (SANE), VAS Schmerz „heute“ und VAS Schmerz „am schlimmsten“.Die subjektive postoperative Zufriedenheit wurde auf einer Skala von 0 (niedrigster Wert) bis 10 (höchster Wert) gemessen. Die Ausgangsmerkmale „Alter“, „Geschlecht“ und „Verletzung am dominanten Arm“ wurden mittels multipler linearer Regression auf ihre prädiktive Rolle für die postoperativen PROs und die Zufriedenheit beim Kurzzeit Follow-up untersucht.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 60 Patienten, welche die Inklusionskriterien erfüllten, wurden 43 Patienten (30,5±16,6 Jahre, Spanne 13,8–67,1; 20 Frauen) in die endgültige Analyse der PROs einbezogen. In 22 (51,2%) der Fälle wurde eine Operation am SCG der dominanten Schulter durchgeführt. Zum durchschnittlichen Follow-up von 46,9±25,9 Monaten verbesserte sich der SF-12 PCS-Score von 40,6±7,1 (29,7–55,9) auf 52,6±7 (33,9–62,5) (p<0. 001) im Vergleich zu präoperativ, der SF-12 MCS-Score verbesserte sich von 46,8±11,8 (23,6–63,3) auf 52,4±9,8 (20,5-62,4) (p<0,001), der ASES-Gesamtscore verbesserte sich von 54,9±20,9 (13,3–96,6) auf 90,7±11,8 (53,3–99,9) (p<0,001), der SANE-Score verbesserte sich von 50.5±20,3 (9–98) auf 88,2±9,2 (69–99) (p<0,001), und der QuickDASH-Score verbesserte sich von 42,3±19 (6,8–79,5) auf 10,4±9,5 (0–31,8) (p<0,001). Der mittlere VAS-Schmerzwert sank von 4,3±7,3 (0–9) auf 0,9±8,5 (0–6) (p< 0,001). Der VAS-Schmerzwert „am schlimmsten“ sank von 7,2±7,4 (2–10) auf 3,4±7,3 (0–10). Der mittlere postoperative Zufriedenheitswert betrug 8,9±1,7 (1–10). Die revisionsfreie Überlebensrate betrug 3%. Weder Alter (p>0,05), Geschlecht (p>0,05) noch die Operation am dominanten Arm (p>0,05) waren signifikant mit den Ergebnissen oder der Zufriedenheit assoziiert.
Die SCG-Rekonstruktion mit einem Hamstring-Sehnen-Autograft bei anteriorer SCG-Instabilität führte zu signifikant verbesserten klinischen Ergebnissen mit hoher Patientenzufriedenheit und niedrigen Revisionsraten.