gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023)

24. - 27.10.2023, Berlin

Ergebnisse der Low Profile Suture Button Stabilisierung nach akuter ACG Luxation

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Larissa Eckl - Schulthess Klinik, Zürich, Switzerland
  • Jonas Pawelke - Experimentelle Unfallchirurgie, Klinik für Unfall- , Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Gießen, Germany
  • Doruk Akgün - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie (CMSC), Berlin, Germany
  • Philipp Vetter - Universitätsspital Zürich, Klinik für Traumatologie, Zürich, Switzerland
  • Marije de Jong - Schulthess Klinik, Research, Teaching and Development, Zürich, Switzerland
  • Jan-Philipp Imiolczyk - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie (CMSC), Berlin, Germany
  • Philipp Moroder - Schulthess Klinik, Zürich, Switzerland
  • Markus Scheibel - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie (CMSC), Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023). Berlin, 24.-27.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocAB66-3176

doi: 10.3205/23dkou329, urn:nbn:de:0183-23dkou3297

Veröffentlicht: 23. Oktober 2023

© 2023 Eckl et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Herkömmliche Implantate zur Stabilisierung einer hochgradigen ACG Luxation zeigen in bis zu 39% der Fälle postoperativ lokale Irritationen über dem superioren Implantat, die zu möglichen Revisionseingriffen führen können. Ziel dieser Studie war es die klinischen und radiologischen Ergebnisse, sowie die Revisionsrate der Low-Profile Suture Button (LPSB) Stabilisierung nach akuter ACG Luxation zu untersuchen.

Methodik: Patienten mit akuter (< 3 Wochen) ACG Luxation (Rockwood Typ V) wurden in diese retrospektive, bizentrische Studie eingeschlossen. Ausschlusskriterium war eine vorhergehende Operation derselben Schulter. Alle Patienten wurden mit der gleichen bidirektionalen arthroskopisch assistierten LPSB-Stabilisierungstechnik versorgt. Primäre Endpunkte waren der Constant Score (CS) und der subjektive Schulterwert (SSV). Zusätzlich wurden der Taft Score (TF), der Acromioclavicular Joint Instability Score (ACJI) und das Schmerzniveau (VAS) bei Druck im Bereich des superioren Implantats erhoben. Auf bilateralen a.p. Belastungsaufnahmen und modifizierten Alexander-Aufnahmen wurden die korakoklavikuläre (CC) Differenz, Ossifikationen zwischen Klavikula und Korakoid, arthrotische Veränderungen des ACG, die dynamische posteriore Translation (DPT) und die Migration des superioren Implantats beurteilt. Darüber hinaus wurde die Revisionsrate erfasst.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 50 Patienten (96% männlich) mit einem Durchschnittsalter von 41,2 ± 9,9 Jahren wurden in die Analyse eingeschlossen. Bei 66% war die dominante Hand betroffen, bei 18% zeigten sich glenohumerale Begleitverletzungen und in 90% war die Verletzung auf einen direkten Traumamechanismus zurückzuführen. Die durchschnittliche Zeit von Trauma bis Operation lag bei 9,1 ± 4,3 Tagen. Nach einem Follow-Up von 33,4 ± 9,1 Monaten betrug der CS 89,9 ± 8,2 und der SSV 91,1 ± 12,9. Der TF lag bei 10 ± 2,3, der ACJI bei 79,1 ± 16,7 und die VAS für Druck im Bereich des superioren Implantats bei 1 ± 1,9. Im Vergleich zur gesunden Seite war der CC-Abstand präoperativ im Mittel um 145% vergrößert und zum Zeitpunkt des finalen Follow-Up um 26%. Bei 86% der Patienten zeigten sich Ossifikationen und bei 28% Zeichen einer ACG-Arthrose. Eine persistierende DPT wurde in 36% der Fälle festgestellt (26% partiell; 10% vollständig). Es bestand kein Zusammenhang zwischen einer DPT und den Ergebnissen des CS (r=0,01; p=0,96) bzw. SSV (r=-0,09; p=0,55). Eine vollständige DPT zeigte eine negative Korrelation mit dem TF (r=-0,31; p=0,03) und ACJI (r=-0,46; p<0,001), eine partielle DPT nur mit dem ACJI (r=-0,29; p=0,04). Eine relevante Implantatmigration wurde nicht beobachtet. Es gab kein Implantat assoziiertes Revisionsereignis.

Die oben genannte Technik führt zu sehr guten klinischen Ergebnissen mit einer sehr hohen Patientenzufriedenheit, ohne die Notwendigkeit von Implantat assoziierten Revisionseingriffen. Es konnte kein Zusammenhang zwischen einer persistierenden DPT und den Ergebnissen des CS bzw. der subjektiven Patientenzufriedenheit gezeigt werden.