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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023)

24. - 27.10.2023, Berlin

Die Auswirkungen der chirurgischen Therapie bei der Behandlung von Knochenmetastasen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Frank Traub - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • George Farah - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • Beatrice Jung - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • Philipp Drees - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • Erol Gercek - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • Felix Wunderlich - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2023). Berlin, 24.-27.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocAB51-3068

doi: 10.3205/23dkou245, urn:nbn:de:0183-23dkou2451

Veröffentlicht: 23. Oktober 2023

© 2023 Traub et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Aufgrund der verbesserten onkologischen Behandlungsmaßnahmen und verlängerten Lebenserwartung wird die Versorgung von Knochenmetastasen zunehmend einen hohen Stellenwert einnehmen. Ziel sollte es sein sogenannte Skeletal related events (SREs) zu vermeiden. Ziel dieser Studie war es, die Ergebnisse und prognostischen Faktoren bei Patienten mit chirurgisch behandelten Knochenmetastasen zu evaluieren.

Methodik: Methodik: In einer retrospektiven Kohortenstudie wurden 225 konsekutive Patienten nachuntersucht, die im Zeitraum von 2017–2022 bei einer manifester/drohender pathologischer Fraktur bei ossär metastasiertem Tumor der Extremitäten versorgt wurden. Ausgewertet wurden die demografischen Daten der Patienten, die Entität der Tumore, die chirurgischen Verfahren und die Folgekomplikationen. Die Überlebensrate wurde mittels Kaplan-Meier-Analyse berechnet. Prognostische Faktoren wurden mittels univariater Analyse unter Verwendung des Long-Rank-Tests untersucht. Die multivariate Analyse wurde mit dem Cox-Regressions-Hazard-Modell durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Betroffene Lokalisation waren das Femur (n=105), der Humerus (n=62) der Unterschenkel (n=41), der Unterarm (n=12) und in 5 Fällen das Fussskelett. Bei 21Patienten waren operative Therapien an verschieden Knochen notwendig. Das mittlere postoperative Überleben betrug 28±3,6 Monate und das mediane Überleben 12,4 Monate. Die Gesamtüberlebensrate nach 1, 2, 3 und 5 Jahren betrug 53,3%, 38,2%, 28,4% bzw. 18,2%. In der univariaten Analyse waren Lokalisation in der unteren Extremität, pathologische Frakturen, viszerale Metastasen und multiple Knochenmetastasen signifikant mit der Prognose verbunden. Kein signifikanter Einfluss auf das Überleben wurde für das Geschlecht, das Alter und das Operationsverfahren festgestellt.

Die Lokalisation der Metastase und die Zeit zwischen Tumordiagnose und Operation erbrachte einen Trend, welcher in den Analysen jedoch kein Signifikanzniveau erreichte.

Fast einer von fünf Patienten mit Skelettmetastasen der Extremität erreichte nach der Operation ein Langzeitüberleben.

Die Entscheidung für eine intrameduläre Stabilisierung, eine Verbundosteosynthese oder eine prothetische Rekonstruktion sollte auf der Grundlage der Lage der Läsion, des Ausmaßes der Knochenzerstörung und der Stabilität des Konstrukts getroffen werden. Es ist darauf zu achten, dass die Rekonstruktion die zu erwartende Lebenszeit des Patienten überdauert.