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Prä- und postoperatives wearable basiertes Outcome Assessment – „Bring your own device“
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2023 |
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Fragestellung: Wearables werden in der Unfallchirurgie zunehmend zur Erfassung objektiven Outcomes eingesetzt. Im Wesentlichen werden dazu Systeme genutzt, die den Patienten zu Beginn einer Behandlung, oder Studie ausgehändigt werden und prospektiv die patientenindividuelle Aktivität erfassen (Braun et al. Injury 2022). Diese Strategie ist auf eine postinterventionelle Datenerfassung beschränkt und durch die Tragecompliance der Patienten eingeschränkt. Ziel der Arbeit ist es daher die ersten klinischen Ergebnisse einer neuen Messstrategie vorzustellen die Zugriff auch auf die Aktivitätsdaten vor dem Unfallereignis erlaubt, in dem das patienteneigene Wearable zur Messung genutzt wird.
Methodik: Patienten mit einem Wearable und laufendem Aktivitätstracking (Handy, oder Smartwatch) und muskuloskeletaler Verletzung wurden für diese proof-of-concept Studie eingeschlossen und für mindestens 6 Wochen nachuntersucht. Wearable Daten wurden in dieser Zeit kontinuierlich erfasst, sowie der UCLA-Score und die Arbeitsunfähigkeitsdauer erhoben und mittels Change-point Analyse untersucht.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt wurden 30 Patienten in die Analyse eingeschlossen. Eine kontinuierliche Erfassung der Aktivitätsdaten vor und nach dem Unfallereignis war möglich. Das Aktivitätsniveau vor dem Unfallereignis konnte als Referenz verwendet werden, um den Rehabilitationsprozess zu analysieren (Abbildung 1 [Abb. 1]). Drei unterschiedliche Aktivitätsdatenmuster wurden dabei beobachtet: Patienten, die sich erholen, Patienten, die sich nicht ausreichend erholen, und Patienten, die zusätzliche Maßnahmen benötigen, um die Behandlungsergebnisse zu bestimmen. .
Die Messung kontinuierlicher Aktivitätsdaten mit der neuen „bring your own device“ Strategie war problemlos möglich. Patienten konnten einen kontinuierlichen Aktivitätsdatensatzbereitstellen, ohne dass ihnen spezielle Geräte zur Verfügung gestellt wurden. Die Studienmethode ermöglicht es Aktivitätsdaten der noch gesunden Patienten vor dem Unfallereignis zu erheben, die im Verlauf als Referenz zur Interpretation des Rehabilitationsprogess in der Nachbehandlungsphase dienen können. Auf diesen Ergebnissen basierende, groß angelegte, entitätsspezifische Studien, die den konkreten Einsatz im klinischen Alltag weiter vereinfachen (u.a. Data Harvesting) sind bereits bewilligt.