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Fragestellung: Zur Korrektur des adulten flexiblen Pes planovalgus werden klassischerweise Calcaneusosteotomien durchgeführt. Dabei sind einige biomechanische Auswirkungen nach erfolgter Calcaneusosteotomie ungeklärt. Ziel dieser biomechanischen Studie war es, den Einfluss der medialisierenden Calcaneusosteotomie sowie der lateral verlängernden Calcaneusosteotomie auf die Supination sowie die Belastung des lateralen Fußrandes zu untersuchen.

Methodik: Die Versuche wurden an 30 fresh-frozen Kadaverfüßen (Science Care, Phoenix, Arizona, United States) durchgeführt. An jeweils 10 Kadaverfüßen erfolgte durch einen erfahrenen Operateur eine medialisierende Calcaneusosteotomie (MCOT), lateral verlängernde Calcaneus-Osteotomie (LLCOT) sowie eine Calcaneus-Doppelosteotomie. Für die LLCOT und Doppelosteotomien erfolgten die Messungen jeweils mit Interponaten der Größe 6, 8 und 10 mm. Für die MCOT erfolgte eine additive Messung mit einliegendem Sinus tarsi Implantat.

Die pedobarographische Messung erfolgte mittels Novel-Folie zunächst im Nativzustand ohne Osteotomie nach einem standardisierten Protokoll mit einer axialen Belastung von 600 N. Nach erfolgter Osteotomie wurde die Messung in gleicher Weise wiederholt. Additiv erfolgte eine Messung des intraartikulären Druckes im CC-Gelenk mittels Tec-Scan-Folie. Eine radiologische Kontrolle der Osteotomie wurde mittels Bildwandler durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der pedobarographischen Messung zeigte sich eine Abnahme des plantaren, mittleren Drucks sowie des Spitzendrucks des MTP I Gelenks nach medialisierender Calcaneusosteotomie sowie mit additivem Sinus tarsi Implantat, nach lateral verlängernder Osteotomie sowie Doppelosteotomie (p<0,05). Der plantare, mittlere Druck sowie der Spitzendruck des MTP V Gelenks stieg dagegen jeweils an (p<0,05). Der mittlere Druck sowie Spitzendruck am lateralen Fußrand erhöhte sich nach LLCOT (6, 8 und 10 mm) sowie nach Calcaneus-Doppelosteotomien (6, 8 und 10 mm) (p<0,05).

Die Druckmessung im CC Gelenk zeigte eine signifikante Zunahme nach LLCOT sowie Doppelosteotomie mit 6, 8 und 10 mm Keil (p<0,05).Mit zunehmender Größe des Interponats zeigt sich eine Druckerhöhung im CC-Gelenk, insbesondere ab der Größe von 8mm. Nach MCOT zeigt sich hingegen eine Druckreduktion im CC Gelenk (p<0,05).

In der Pedobarographie scheint der Einfluss der MCOT und LLCOT auf die Entlastung des medialen Fußrandes nahezu identisch. Alle Osteotomieformen führten zu einer Zunahme der Vorfußsupination sowie einer Druckerhöhung des lateralen Mittelfußes. Jedoch bleibt nach Durchführung der MCOT die Zunahme des intraartikulären Drucks im CC Gelenk aus. Ob die Druckerhöhung im CC-Gelenk bereits ab 8 mm klinisch relevant ist, muss anhand von vergleichenden Studien untersucht werden.