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Fragestellung: Periprothetische Frühinfektionen (PPI) sind schwergradige Komplikationen der Endoprothetik. In dieser Studie wurde die Anwendbarkeit der prä- und postoperativen C-reaktiven Protein-Werte (CRP) und Leukozytenzahlen als Prädikatoren einer PPI an Hüfte (H) und Knie (K) bei primärer Osteoarthrose evaluiert. Neben der Fragestellung ob Entzündungsparameter in der PPI-Risikobewertung aussagekräftig sind, wurde die Identifikation möglicher Einflussfaktoren auf deren Ausprägungen angestrebt.

Methodik: In dieser klinisch-explorativen monozentrischen Längsschnittstudie wurden retrospektiv 595 Fälle welche zwischen 2014 und 2017 bei primärer Cox- oder Gonarthrose eine primäre Tototalendoprothese (TEP) erhielten eingeschlossen. Die pseudonymisierte Datenbank bestand aus Aufnahmebefund, medizinischer Vorgeschichte, operativem und stationärem Verlauf sowie prä- und postoperativen Laborparametern. Zur Evaluation des Outcomes 90 Tage postoperativ erfolgte der Abgleich mit den durch die Musculoskeletal Infection Society (MSIS) vorgeschlagenen und bei dem International Consensus Meeting (ICM) 2018 modifizierten diagnostischen Kriterien. Im Rahmen der Assoziationsanalyse wurden Korrelationen mittels Rangkorrelationskoeffizienten nach Spearman-Rho und Effektmaße mittels partiellen Eta-Quadrat-Koeffizienten berechnet.

Ergebnisse: Eine Wiedervorstellung erfolgte bei 60,3% (n=359) und die PPI-Inzidenzen betrugen bei H-TEP und K-TEPs jeweils 1,31% (n=3) und 3,08% (n=4). Das arithmetische Mittel des präoperativem CRPs der PPI-Fälle (7,2033; n=6) lag minimal über dem der infektfreien Fälle (5,1692; n=316). Das Überschreiten von 5 mg/L kam bei drei PPI-Fällen und bei 28,8% der infektfreien Fälle vor. In den drei postoperativen Messungen lagen die Mittelwerte der infektfreien Fälle über jenen der PPI-Fälle. Eine präoperative Leukozytenzahl über 9,8 exp9/L bestand bei 9,18% (n=29) der infektfreien Fälle und bei keinem PPI-Fall. Die postoperativen Mittelwerte der infektfreien Fälle lagen in allen Messungen über jenen der PPI- Fälle. Eine signifikante Korrelation bestand zwischen Niereninsuffizienz und CRP: Die partiellen Eta-Quadrat-Koeffizienten betrugen prä- und postoperativ I, II und III jeweils 1,69% (p=0,003), 4,0% (p=<0,001), 2,9% (p=<0,001) und 2,7% (p=0,015). Bei Leukozyten besteht keine Korrelation mit einer gleichen Variable zu allen Zeitpunkten. Die Korrelation zwischen CRP und Leukozyten war in den drei Messungen gleichsinnig signifikant (p=0,01).

Schlussfolgerungen: Zu keinem Zeitpunkt bestand eine klare Entwicklung der Parameter bei PPI-Fällen. Die postoperativen Mittelwerte von CRP und Leukozyten der infektfreien Fälle lagen bei allen Messungen über jenen der PPI-Fälle. Die unterschiedlichen Fallzahlen der Gruppen sind zu berücksichtigen.