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Behandlung osteoporotischer thorakolumbaler Wirbelfrakturen mit Distraktions- oder Rotationsinstabilität (OF 5) – Ergebnisse der prospektiven multizentrischen EOFTT-Studie
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2022 |
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Fragestellung: In der neu entwickelten OF-Klassifikation für osteoporotische thorakolumbale Wirbelfrakturen (OWF) werden OF 5-Verletzungen als Verletzungen mit Distraktions- oder Rotationsinstabilität definiert und gelten daher als sehr instabil. Ziel dieser prospektiven Kohortenstudie war es, die bei OF 5-Verletzungen der thorakolumbalen Wirbelsäule angewandten chirurgischen Strategien zu analysieren und die damit verbundenen Komplikationen und klinischen Ergebnisse zu bewerten.
Methodik: An 17 Wirbelsäulenzentren wurde eine multizentrische prospektive Kohortenstudie durchgeführt, an der 494 konsekutive Patienten teilnahmen, die wegen einer OWF operativ oder nicht-operativ behandelt wurden. In der vorliegenden Studie wurden nur Patienten mit einer OF 5-Verletzung analysiert. Ergebnisparameter waren Komplikationen, Visuelle Analogskala (VAS), Oswestry Disability Questionnaire (ODI), Timed Up & Go Test (TUG), EQ-5D 5L und Barthel Index.
Ergebnisse: Insgesamt wiesen 19 Patienten (78±7 Jahre, 13 Frauen) eine OF 5-Verletzung auf. Die operative Behandlung bestand in 9 Fällen aus einer langstreckigen posterioren Instrumentierung und in 10 Fällen aus einer kurzstreckigen posterioren Instrumentierung. Pedikelschraubenaugmentationen wurden in 68 %, eine Augmentation des frakturierten Wirbels in 42 % und eine zusätzliche anteriore Rekonstruktion in 21 % der Fälle durchgeführt. Nur zwei Patienten (11 %) erhielten eine kurzstreckige posteriore Instrumentierung ohne anteriore Rekonstruktion oder Zementaugmentation des gebrochenen Wirbels. Es traten keine chirurgischen Komplikationen auf. Medizinische postoperative Komplikationen wurden häufig beobachtet (45 %), darunter keine schwerwiegenden. In der Nachkontrolle nach durchschnittlich 20±10 Wochen (12 bis 48 Wochen) zeigten die Patienten signifikante Verbesserungen bei allen funktionellen Parametern und waren gehfähig.
Schlussfolgerung: In dieser Analyse von Patienten mit OWF-Frakturen vom Typ OF 5 war die operative Stabilisierung die Behandlung der Wahl und führte bei vertretbaren Komplikationsraten zu einer signifikanten kurzfristigen Verbesserung des funktionellen Ergebnisses und der Lebensqualität. Lang- und kurzsstreckige posteriore Instrumentierungen in Kombination mit anteriorer Rekonstruktion oder Zementaugmentation scheinen - in Abhängigkeit von lokaler Kyphose und Wirbelkörperdestruktion - bei diesen Patienten praktikable Optionen zu sein.