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Funktionelle Analyse nach Muskeltrauma
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2022 |
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Fragestellung: Ein Großteil der durch Sport verursachten Verletzungen bei Erwachsenen sind Muskelverletzungen, von denen Muskelprellungen einen bedeutenden Anteil ausmachen Allerdings sind in der Literatur nur wenige evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten beschrieben. Insbesondere in der Sportmedizin werden Injektionstherapien mit geringem Evidenzgrad häufig eingesetzt. Eine hierbei häufig angewendete Therapie ist die Behandlung intramuskulärer Injektion von Traumeel S in den verletzten Muskel. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Wirkung des homöopathischen Mittels in einer prospektiven und standardisierten experimentellen Studie mit Hilfe eines murinen Kontusionsmodells des Gastrocnemius-Muskels auf den Einfluss der Inflammation und des Regenerationspotentials zu untersuchen.
Methodik: Anhand eines bereits etablierten Muskelkontusionsmodells wurden 3uL Traumeel oder Vehikel (0,9 % NaCl) in den linken Gastrocnemius-Muskel (MG) jeder Maus injiziert, nachdem der Muskel gequetscht worden war. Die Studie wurde an 32 Mäusen durchgeführt. Funktionelle und in vivo diagnostische Methoden wie Ganganalyse, MRT, Sonographie, Photoakustik und immunhistologische Analyse wurden an den Tagen 0, 1, 3, 7 und 14 Tage nach dem Trauma durchgeführt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Ganganalyse zeigte eine Abnahme der Belastung der linken verletzten Hintergliedmaße (LH) im Sinne einer Schonhaltung für alle Parameter. Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen festgestellt.
Traumeel zeigte erhöhte HbT-Werte im Sinne einer reaktiven Hyperämie, Blutung, venösen Stauung oder Neoangiogenese.
Die MRT-Untersuchung zeigt einen kontinuierlichen Rückgang des Ödems von Tag 1 bis 14 in beiden Gruppen, wobei jedoch in der Traumeel-Gruppe ein deutlich schnellerer Rückgang des Ödems festgestellt wurde.
Histologisch wurden die Gesamtzahl der Zellen, die beteiligten Entzündungszellen und die Zellen, die in die Apoptose gingen, untersucht. Nur bei den apoptotischen Zellen zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen, insbesondere an Tag 14.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Anwendung von Traumeel® einen Einfluss auf die Ödemresorption, die Apoptose, den Sauerstoff- und Hämoglobingehalt hatte. Bei der Entzündungsreaktion und der Ganganalyse wurden in dieser Studie keine Unterschiede festgestellt.