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Plattenosteosynthese oder Prothese für die operative Versorgung von Mason Typ 3 Radiuskopffrakturen? Eine Blinded Outcome Assessor Studie
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2022 |
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Fragestellung: Immer noch stellt die Versorgung der Mehrfragmentfrakturen des Radiuskopfes eine therapeutische Herausforderung dar. Insbesondere bei mehr als 3 Fragmenten stellt sich die Frage, ob ein gelenkerhaltendes Procedere oder die Prothesesinnvoll ist. Beide Herangehensweisen werden in der Literatur kontrovers diskutiert und zeigen jeweils spezifische Komplikationen.
Methodik: In den Jahren 2012-17 wurde an 77 Patienten eine Operation am Radiuskopf durchgeführt. Zwei hiervon verstarben bis zum Follow-Up, insgesamt konnten 63 in die Studie eingeschlossen werden (82 %). 58 klassifizierten wir als Mason Typ III, bei zwei der Patienten scheiterte der Verblindungsprozess, 3 erwiesen sich als Radiuskopfresektion und 10 Patienten erhielten eine Schraubenostheosynthese, weshalb diese ausgeschlossen wurden.
Von den 43 verbleibenden Patienten wurden 23 mittels Plattenosteosynthese versorgt (18 Patienten wiesen 3-4 Fragmente auf, 5 mehr als 4 Fragmente), 20 mittels Prothese (8 Patienten wiesen 3-4 Fragmente auf, 12 mehr als 4 Fragmente). Die mittlere Nachuntersuchungszeit betrug 4,6 Jahre (2-7,5 Jahre). Wir erhoben ROM, MEPS, VAS (Funktion und Schmerz), sowie der DASH-Score mitsamt dem Arbeits- und Sportmodul.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Mehr als die Hälfte aller Patienten präsentierten sich mit einer Radiuskopffraktur im Rahmen einer Komplexverletzung mit nahezu gleicher Verteilung in der Prothesen- und Plattenosthesynthese-Gruppe (60 vs. 56 %).
Beim Vergleich der Mittelwerte fällt auf, dass bei 3-4 Fragmenten die Versorgung mittels Plattenosteosynthese minimal bessere Ergebnisse aufweist im Vergleich zur Prothese. Bezüglich des Bewegungsumfang waren die Werte nahezu gleich.
Zeigten sich mehr als 4 Fragmente fiel insbesondere auf, dass die Umwendbewegung bei Verwendung von Prothesen deutlich bessere Werte erzielte (157° vs 111°). Weitere Analysen zeigten minimal bessere Werte in Favorisierung für die Prothesen.
Zudem ist erwähnenswert, dass bei 34 % der Patienten, die mittels Plattenosteosynthese versorgt wurden, eine Metallentfernung und Arthrolyse im Verlauf nötig wurde.
Aufgrund der besseren Ergebnisse insbesondere des ROM bei Versorgung von Radiuskopffrakturen mittels Prothese ab 5 Fragmenten sehen wir die Indikation der Implantation in dieser Subgruppe. Zeigen sich weniger als 5 Fragmente, sollte die gelenkerhaltende Versorgung mittels Platte angestrebt werden. Jedoch sollte dies in Absprache mit dem Patienten stattfinden, da die Wahrscheinlichkeit einer Implantatentfernung hoch ist.