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Beurteilung der Repositionsgüte des distalen Radioulnargelenkes nach geschlossener K-Draht Transfixation in Supination und Neutralstellung – Ergebnisse einer Kadaverstudie
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2022 |
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Fragestellung: Eine Instabilität im distalen Radioulnargelenk (DRUG) ist eine herausfordernde Verletzung und ihre optimale Versorgung wird kontrovers diskutiert. Der Konsens bei Instabilitäten ist, diese nach erfolgter Frakturreposition zu stabilisieren, zum Beispiel über eine K-Draht-Transfixation. Kein Konsens besteht jedoch, in welcher Rotationsstellung - Neutral oder Supination - dies erfolgen sollte.
Methodik: 12 Kadaverunterarme wurden vor Durchtrennung der ligamentären Stabilisatoren und nach geschlossener Transfixation mittels K-Draht in Supination und Neutralstellung untersucht mittels 3D Bildgebung durch einen mobilen C-Bogen. Die sensitivste Methode zur Beurteilung der Repositionsgüte ist derzeit die Bestimmung der Radioulnar Ratio (RR), in der die Stellung des Ulnakopfes zur Sigmoid Notch als Längenverhältnis ausgedrückt wird. Über den Vergleich der Änderung nach Transfixation in beiden Stellungen wurde die Repositionsgüte erhoben und mittels t-Test verglichen.
Ergebnisse: Die Auswertung zeigte eine stärkere Veränderung der RR in Neutralstellung (5,4±12,1 Prozentpunkte) im Vergleich zur Transfixation in Supination (0,2±16,1), der Unterschied war jedoch statistisch nicht signifikant (pdelta=0.404).
Schlussfolgerung: Schlussfolgernd aus allen bisherigen Studien und unseren Ergebnissen ist keine der beiden Positionen überlegen und die Transfixation kann entweder in Supination oder in Neutralstellung durchgeführt werden, je nachdem, welche Position die bessere Reposition bietet, und unter Berücksichtigung der spezifischen Arbeitsplatzanforderungen.
Die Analyse ergab jedoch, dass die Supination tendenziell eine bessere anatomische Reposition bietet und daher bei der geschlossenen Transfixation empfohlen werden sollte.