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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Behandlung von Kahnbeinfrakturen und Pseudarthrosen mit der allogenen Shark Screw®. Eine multizentrische retrospektive Studie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Simon Sailer - Bezirkskrankenhaus Schwaz Betriebsgesellschaft mbH, Schwaz, Austria
  • Simon Lechner - Bezirkskrankenhaus Schwaz Betriebsgesellschaft mbH, Schwaz, Austria
  • Andreas Floßmann - Universitätsklinikum St. Pölten, St Pölten, Austria
  • Michael Wanzel - Unternehmung Wiener Gesundheitsverbund Klinik Ottakring, Wien, Austria
  • Kerstin Habeler - Lehrkrankenhaus Wiener. Neustadt, Wiener Neustadt, Austria
  • Christian Krasny - Orthopädisches Spital Speising Wien, Wien, Austria
  • Gudrun H. Borchert - Dr. Borchert Medical Information Management, Langen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB67-115

doi: 10.3205/22dkou530, urn:nbn:de:0183-22dkou5300

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Sailer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Bei etwa 10%-14% aller Kahnbeinfrakturen kommt es zu keiner Konsolidierung des Kahnbeines, die von der Lage der Fraktur, der Frakturverschiebung, der Instabilität und der Zeit bis zur Behandlung abhängt. Die anerkannte Standardbehandlung der Non-Unions des Kahnbeins ist die interne Fixierung mit einem nicht vaskularisierten Transplantat Das Hauptziel der Kahnbeinrekonstruktion ist es, eine Durchbauung mit normaler Form und Länge des Kahnbeins zu erreichen. Die Verwendung von Biomaterialien bei der Fixierung von Kahnbeinfrakturen wurde mit Heilungsraten zwischen 64% und 100 % beschrieben. Allogene kortikale Knochenschrauben erwiesen sich aufgrund ihrer biomechanischen und biologischen Eigenschaften als eine Alternative zu Metallschrauben. Ziel der retrospektiven Studie war es, vorläufige Ergebnisse zur Verwendung der allogenen Knochenschraube (Shark Screw®) in Bezug auf die Heilungsraten und die Zeit bis zur Durchbauung bei Pseudarthrosen und frischen Kahnbeinfrakturen darzustellen. Die Hypothese ist, dass die Durchbauungsraten ähnlich hoch sind, wie die in der Literatur beschriebenen für andere Fixationstechniken von Kahnbeinfrakturen

Methodik: Retrospektiv wurden 56 Patienten analysiert, 19 frische Frakturen und 37 Pseudarthrosen. 15 Patienten hatten Frakturen im proximalen Drittel, 40 im mittleren Drittel und 1 im distalen Drittel. Die Zeit bis zur Operation, die Länge der Nachuntersuchungen, die Zeit bis zur Durchbauung, der Anteil der Non-Unions und Komplikationen wurden erfasst.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Abbildung 1 [Abb. 1]

Die Verwendung der Shark Screw® zeigte eine hohe Durchbauungsrate (93 %). In der Gruppe der frischen Frakturen und in der Gruppe der Pseudarthrosen kam es zu je 2 Non-Unions.Die Komplikationsrate betrug 2 % (1 Patient). Die mediane Zeit bis zur Durchbauung betrug 14 bzw. 24 Wochen bei frischen Frakturen und Pseudarthrosen.

Besonders bei Pseudarthrosen war die Heilungsrate sehr hoch und in weniger als 1/3 der Pseudarthrosispatienten musste eine Spongioplastik erfolgen. Bei der Verwendung der allogenen kortikalen Knochenschraube kommt es zur Wiederherstellung der ursprünglichen Knochenstruktur im innern des Kahnbeins. Kürzere und weniger invasive chirurgische Methode mit der Kortikalisschraube, ohne Morbidität auf der Spenderseite und weniger Komplikationen sind weitere Vorteile dieser Methode. Es besteht keine Notwendigkeit einer Hardware-Entfernung. Insbesondere Pseudarthrose-Patienten profitieren von diesem neuen Verfahren mit der kortikalen Knochenschraube. Die Shark Screw® ist eine zuverlässige Alternative zu bioresorbierbaren Schrauben und Metallschrauben