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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Tranexamsäure in der Knieendoprothetik – was ist das ideale Regime?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Axel Jakuscheit - Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus, Würzburg, Germany
  • Mona-Lisa Eckhof - Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus, Würzburg, Germany
  • Sebastian von Hertzberg-Bölch - Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus, Würzburg, Germany
  • Annette Eidmann - Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus, Würzburg, Germany
  • Martin Lüdemann - Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus, Würzburg, Germany
  • Maximilian Rudert - Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus, Würzburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB63-1371

doi: 10.3205/22dkou500, urn:nbn:de:0183-22dkou5000

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Jakuscheit et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Tranexamsäure (TXA) wird in der Knie-Endoprothetik intravenös, oral und lokal zur Reduktion des perioperativen Blutverlustes eingesetzt. [1-3]. Um eine für den Patienten möglichst vorteilhafte Kombination aus Dosierung und Applikationsweg zu finden, untersuchten wir in dieser Studie nicht nur den Blutverlust und die Transfusionsrate, sondern auch mögliche klinische Effekte verschiedener TXA-Regime.

Methodik: In dieser retrospektiven monozentrischen Studie untersuchten wir alle Patienten, denen im Zeitraum 2019-2021 in einer universitären orthopädischen Fachklinik ein primärer bikondylärer Oberflächenersatz implantiert wurde. Primärer Endpunkt war der nach Mercuriali [4] errechnete Blutverlust, sekundäre Endpunkte waren die Transfusionsrate, die postoperative Beweglichkeit sowie das Auftreten unerwünschter Ereignisse (UE). Als unerwünschte Ereignisse galten alle während des stationären Aufenthaltes dokumentierten Besonderheiten. Für diese Zwischenauswertung erfolgte die Deskription der TXA-Gruppen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 1254 Patienten erhielten 1197 Patienten eines der zehn häufigsten TXA-Regime (Tab 1). In der Gruppe, die 0,5g i.v. TXA bei Einleitung, 2g lokal und 0,5 g i.v. postoperativ erhielt wurde der geringste Blutverlust (0,94±0,04l), die geringste Rate unerwünschter Ereignisse (7,3%) und eine geringe Transfusionsrate (0,9%) beobachtet. Die Beweglichkeit unterschied sich nicht wesentlich (Tab 1). Im Vergleich der drei übergeordneten Applikationsarten (lokal, lokal+1xi.v., lokal+2xi.v.) zeigte sich in der lokal+2xiv-Gruppe ein signifikant geringerer Blutverlust und eine geringere Abhängigkeit von der TXA-Gesamtdosis (Abb 1).

Ausgehend von den ersten Ergebnissen scheint die Kombination aus lokaler und wiederholter intravenöser Gabe das effektivste und auch effizienteste der von uns untersuchten TXA-Regime zu sein. Des Weiteren könnte unter diesem Regime das Auftreten unerwünschter Ereignisse reduziert sein.