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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Kein klinischer Unterschied beim Vergleich von Allgemein-, Regional- und Kombinationsanästhesie in der Hüftendoprothetik: Eine multizentrische Kohortenstudie zur perioperativen Schmerzbehandlung und Patientenzufriedenheit

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Felix Greimel - Orthopädische Universitätsklinik Regensburg, Asklepios Klinikum Bad Abbach, Bad Abbach, Germany
  • Günther Maderbacher - Orthopädische Klinik Universität Regensburg, Bad Abbach, Germany
  • Florian Zeman - Center for Clinical Studies University of Regensburg, Regensburg, Germany
  • Joachim Grifka - Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg, Asklepios Klinikum, Bad Abbach, Germany
  • Achim Benditz - Regensburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB62-1069

doi: 10.3205/22dkou489, urn:nbn:de:0183-22dkou4896

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Greimel et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: In den letzten Jahren wird von stetig steigenden Zahlen an Hüftendoprothetik berichtet. Es haben sich verschiedene Arten von Anästhesieverfahren für die Operation selbst sowie Programme zur Schmerzbehandlung etabliert. Es ist eines der Hauptziele, postoperative Schmerzen zu reduzieren und eine bessere und schnellere Mobilisierung in der postoperativen Phase zu gewährleisten. Ziel der vorliegenden Studie ist es, den Einsatz von Allgemein- und Spinalanästhesie sowie deren Kombination hinsichtlich perioperativer Schmerztherapie und Patientenzufriedenheit zu vergleichen.

Methodik: Alle in die vorliegende Studie eingeschlossenen Patienten hatten sich einer primären HTEP unterzogen. Die Parameteranalyse erfolgte am ersten postoperativen Tag im Rahmen des Projektes „Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie“, das zum Zeitpunkt der Datenauswertung bundesweit in 49 orthopädischen Abteilungen durchgeführt wird. Prä- und postoperative Schmerzwerte wurden anhand der NRS-Skala von 0-10, Zufriedenheit auf einer inversen NRS-Skala von 10-0 ermittelt. Der Schmerzmittelbedarf (Opioide/Nicht-Opioide) wurde prozentual ermittelt. Die unterschiedlichen Narkoseformen wurden verglichen, ein p < 0,05 wurde als signifikant gewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 2009 bis 2015 wurden 18.118 Patienten einer primären Hüftendoprothetik unterzogen und ausgewertet. Demographische und allgemeine Patientendaten waren homogen. Der Bedarf an Opioiden war signifikant höher bei Patienten, bei denen eine Allgemeianästhesie oder Kombinationsanästhesie angewendet wurden (p < 0,001). Die Schmerzscores und die Zufriedenheit mit dem Schmerzmanagement waren signifikant besser in Spinal- und Kombinationsanästhesie (jeweils p < 0,001).

Wir konnten einen hochsignifikanten Vorteil des Einsatzes von Spinalanästhesie bzw. der Kombination von Spinal- und Allgemeinanästhesie im Vergleich zur alleinigen Allgemeinanästhesie in der Hüftendoprothetik hinsichtlich Patientenzufriedenheit und Opioid-Schmerzmittelbedarf zeigen, wenn auch möglicherweise unterhalb klinischer Relevanz hinsichtlich der absoluten Unterschiede.