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Osteogenes Regenerationspotential eines innovativen Gewebekollektors
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2022 |
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Fragestellung: Die Behandlung von Knochendefekten stellt insbesondere beim hochbetagten Menschen oder bei kritisch großen Substanzverlusten eine Herausforderung in der Orthopädie und Unfallchirurgie dar. In Vorarbeiten zeigte ein während muskuloskletealer Operationen freigesetztes Zell-Gewebe-Komposit ein hohes osteogenes Regenerationspotenzial (surgical site released tissue).
In einem Folgeprojekt wurde ein innovatives chirurgisches Saugersystem für muskoloskleteale Operationen entwickelt (BoneFlo®), in welches sich verschiedene Knochenersatzstoffen (Allograft, Autograft, synthetische scaffolds) integrieren lassen. In der vorliegenden Studie werden erste klinische Ergebnisse präsentiert. Untersucht wurde zum einen die Frage der Praktikabilität und Sicherheit des Systems sowie die Effekte auf die Knochenheilung nach autologer Benetzung verschiedener Biomaterialien.
Methodik: Wir berichten über 60 Probanden aus 3 verschiedenen Zentren:
30 Probanden mit lokalen Knochendefekten unterschiedlicher Genese wurden lokal mit einem autolog benetztem Gewebe-Biomaterial-Composit behandelt. Zur Anwendung kamen Allografts (Spongiosblöcke) und poröses beta-Tricalciumphosphat.
Die Benetzung mit autologem Gewebe erfolgte intraoperativ unter Vakuum innerhalb des PMMA-Filters des entwickelten Saugeransatzes. Zudem wurden 30 weitere Probanden ohne Applikation von Biomaterialien eingeschlossen, um eine Aussagekraft zur Praktikabilität und Sicherheit des Systems zu erhalten.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im Rahmen der Anwendung wurden intraoperativ keine Komplikationen im Zusammenhang mit dem BoneFlo-System beobachtet. Die Anwenderbefragung ergab eine gute Leistungsfähigkeit der Saugleistung Ebenso führte die Anwendung zu keiner signifikanten Verlängerung der Operationszeit. Erste klinische-radiologische Daten sowie Vergleiche mit historischen Kontrollgruppen zeigen, dass durch Vakuum-benetztes autologes Gewebe die osteogene Potenz der verwendeten Biomaterialien (TCP, Allograft) steigert.
Perspektivisch eignet sich das weiterentwickelte Saugeransatz-System somit für unterschiedliche Knochenersatzstoffe und ist somit flexibel einsetzbar. Ob durch das System die Anzahl von autologen Knochentransplantationen vermieden oder reduziert werden kann, ist Gegenstand aktueller Untersuchungen.