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Patientenspezifische Glenoidkomponenten in der Revisionsendoprothetik der Schulter: Klinische und radiologische Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2022 |
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Fragestellung: Die Zahl der Schulter-Totalendoprothesen ist weltweit steigend. Das Modell der inversen Schultertotalendoprothese hat sich hierbei als sehr erfolgreich erwiesen und sich als Gold-Standard für viele Indikationsstellungen etabliert. Trotz der guten Ergebnisse kommt es in bis zu 15% der Fälle bei primärer Implantation zu Komplikationen. Eine Revisionsoperation aufgrund einer Infektion oder einer Lockerung ist in weiterer Folge immer mit einem großen Verlust der Knochensubstanz verbunden. Dies stellt insbesondere beim Glenoid eine Herausforderung für den behandelden Operateur dar. Strategien zur Behandlung und Rekonstruktion von glenoidalen Knochendefekten umfassen bisher das die Knochentransplantation mit Auto- oder Allograft bzw. Metallaugmentationen.
Aufgrund der erweiterten Indikationsstellung und der älter werdenden Population wurden individuell an den Knochendefekt angepasste Glenoidkomponenten entwickelt, welche bei massiven Knochendefekten und ansonsten oftmals inoparablen Situationen nun eine weitere Versorgungsoption darstellen.
Methodik: Untersucht wurden 9 Patientinnen und Patienten (10 Schultern) aus einem Zentrum, welche zwischen 2018 und 2020 einer Revisionsoperation mit Verwendung einer patientenspezifischen Glenoidkomponente unterzogen wurden. Der klinische Verlauf wurde mittels prä- und postoperativem Constant-Murley Score (CMS), University of California Los Angeles (UCLA) Score und Subjective Shoulder Value (SSV) untersucht. Das radiologische Outcome wurde mittels postoperativem Röntgen oder CT untersucht.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der durchschnittliche Follow-Up Zeitraum war 23,1 Monate. Die funktionelle Nachuntersuchung zeigte signifikante Verbesserungen (CMS, von 10,9 auf 51,7 Punkte, p < 0,001; UCLA, von 4,1 auf 22,9 Punkte, p < 0,001; SSV, von 11 auf 52 %, p < 0,001). Radiologisch zeigte sich keine Implantatlockerung oder scapula notching. Die Differenz zur geplanten Implantatposition betrug durchschnittlich 2,1° bei der Inklination und 3,4° bei der Retroversion.