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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Monoflanged Custom-Made Acetabular Components (CMAC) bei höhergradigen periacetabulären Knochendefekten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Frank Sebastian Fröschen - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany
  • Thomas Martin Randau - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie UKB, Bonn, Germany
  • Dieter Wirtz - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany
  • Sascha Gravius - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB57-1132

doi: 10.3205/22dkou442, urn:nbn:de:0183-22dkou4427

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Fröschen et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Bei ausgeprägten Defekten (Paprosky IIIA/B, respektive Acetabular Defect Classification (ADC) Typ III und IV mit und ohne begleitende Beckendiskontinuität) mit fehlender Tragfähigkeit des dorsalen Pfeilers und / oder großen supraazetabulären Defekten kann eine Rekonstruktion mit Standard-Revisionsimplantaten nicht mehr möglich sein (fehlende Primärstabilität und / oder Unmöglichkeit der Rekonstruktion des Drehzentrums mit konsekutiv hohem Hüftzentrum). In diesen Fällen kann die Implantation eines sonderangefertigten acetabulären Revisionsimplantates (Custom-Made Acetabular Component (CMAC)) eine Behandlungsalternative darstellen. Dieser Therapieansatz ermöglicht die Berücksichtigung des individuellen Knochenverlustes und der individuellen Anatomie. Bei korrekter Planung und Durchführung ist diese Technik eine wertvolle Behandlungsalternative.

Methodik: Es wurden insgesamt 47 Patienten zwischen Dezember 2008 und September 2018, welche einen sonderangefertigten CMAC mit großflächig aufliegender Iliumlasche (Monoflange) implantiert bekamen, retrospektiv ausgewertet. Die Konstruktion aller Sonderimplantate erfolgte auf Grundlage eines Dünnschicht-CTs des Beckens. Zur Beschreibung des klinischen (VAS, HHS) und radiologischen postoperativem Ergebnisses (COR) und Erfassung der postoperativen Komplikationen erfolgten regelmäßige Verlaufskontrollen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In allen Fällen konnte die Implantation des sonderangefertigten acetabulären Revisionsimplantates erfolgreich durchgeführt werden. In 10 Fällen erfolgte eine Explantation im Verlauf. Als Hauptkomplikation ist die periprothetische Protheseninfektion (PPI) zu nennen, welche in 9 von 10 Fällen (90 %) ursächlich für die Explantation war. Der HHS bei letzter Vorstellung verbesserte sich von 21,1 auf 61,5 Punkte. Nativradiologisch zeigte sich ein Inklinationswinkel von 42,3 ± 5,3°, eine Anteversion von 16,8 ± 6,2°, sowie ein Delta-H von 0,5 ± 0.2 mm bei einem Delta-V von 17,7 ± 1,1 mm nach Roessler et al. [1].