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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Gewichtsreduktion von Patienten nach primärer KTEP im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Maria Anna Smolle - Univ.-Klinik für Orthopädie und Traumatologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Ewald Musser - Univ.-Klinik für Orthopädie und Traumatologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Georg Hauer - Univ. Klinik für Orthopädie und Traumatologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Ines Vielgut - Univ.-Klinik für Orthopädie und Traumatologie Graz, Graz, Austria
  • Lukas Leitner - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie, Graz, Austria
  • Reinhard Ehall - Abteilung für Orthopädie, Landeskrankenhaus Südsteiermark - Bad Radkersburg, Bad Radkersburg, Austria
  • Andreas Leithner - Univ.-Klinik für Orthopädie und Traumatologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Patrick Sadoghi - Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie, Graz, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB55-622

doi: 10.3205/22dkou417, urn:nbn:de:0183-22dkou4172

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Smolle et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ein hoher Body Mass Index (BMI) ist mit einem erhöhten Risiko für Gonarthrose, sowie in weiterer Folge der Notwendigkeit einer Kniegelenkstotalendoprothese (KTEP) vergesellschaftet.

Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden drei Fragestellungen beantwortet.

1.
Untersuchung des Gewichtsverlusts von KTEP-PatientInnen, abgebildet in einer Änderung des BMI.
2.
Analyse von Faktoren, die BMI-Änderungen verursachen.
3.
Vergleich der BMI-Änderung mit dem BMI-Trend der Allgemeinbevölkerung.

Methodik: Insgesamt wurden 298 KTEP PatientInnen (66.4% weiblich; mittleres Alter 65.1±7.9 Jahre; medianes Follow-Up 8.8 Jahre [Interquartilbereich: 5.9-10.8 Jahre]) in die Studie eingeschlossen und mit einer altersangepassten Kohorte der Österreichischen Allgemeinbevölkerung hinsichtlich Änderung des BMI zwischen 2006 und 2014 verglichen. Lineare Regressionsanalysen und „Mixed Linear Effects“ Modelle wurden erstellt um Änderung des BMI über die Zeit, sowie abhängig von Co-Faktoren, zu untersuchen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Eine signifikante Reduktion des BMI um 0.8±3.2 Punkte von postoperativ zum letzten Follow-Up wurde für KTEP-PatientInnen beobachtet (p<0.001). Der Abfall war unabhängig von Alter (p=0.382) und Geschlecht (p=0.310). Auch in der Allgemeinbevölkerung wurde ein signifikanter Rückgang des BMI um 0.7±6.1 Punkte beobachtet, wobei eine BMI-Reduktion eher bei jüngeren Personen (p=0.004) und Frauen (p<0.001) eintrat.

Die Änderung des BMI war zwischen KTEP-PatientInnen und der Allgemeinbevölkerung vergleichbar (p=0.734). Darüber hinaus verloren KTEP-PatientInnen mit initial höherem BMI signifikant mehr Gewicht als solche mit einem anfangs niedrigem BMI (p<0.001).

Die vorliegenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass KTEP-PatientInnen zwar postoperativ Gewicht verlieren, allerdings in einem Ausmaß, welches mit der Allgemeinbevölkerung vergleichbar ist. Aus diesem Grund sollten individuelle Programme für einen gesunden Lebensstil nach KTEP forciert werden.