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Fragestellung: Ein schweres Trauma stellt bei Patienten unter 45 Jahren eine häufige Todesursache dar. Der diagnostische Wert von Troponin-Serumspiegeln bei schwer verletzten Patienten ist für Erwachsene bekannt, aber die Daten über pädiatrische Polytraumata sind unvollständig. Daher untersuchten wir den prognostischen Wert von Troponin (Tn) bei pädiatrischen Traumapatienten zum Zeitpunkt der Krankenhausaufnahme. Darüber hinaus haben wir in vitro Studien mit menschlichen Kardiomyozyten durchgeführt, um einen Zusammenhang zwischen systemischer Entzündung und lokaler kardialer Dysfunktion herzustellen.

Methodik: Die Daten von 88 polytraumatisierten pädiatrischen Patienten wurden retrospektiv ausgewertet (#44/18). Die Interleukin-6- (IL-6) und TnT-Spiegel wurden von einem zertifizierten klinischen Routinelabor gemessen, und die Patienten wurden nach dem Injury Severity Score (ISS) stratifiziert. Humane Herzmuskelzellen (iPS) wurden in Gegenwart oder Abwesenheit von IL-6 kultiviert. Der Calciumtransport wurde durch Fluoreszenzbildgebung (Fura-2) untersucht. Die mitochondriale Atmung wurde mit dem SeaHorse XF Analyzer (Agilent) gemessen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Tn-Werte waren bei Kindern und Jugendlichen nach einer schweren PT im Vergleich zu einem leichten oder mittelschweren Trauma, das anhand der Werte des Verletzungsschwere-Scores (ISS) beurteilt wurde, sowie bei Patienten mit einem Thoraxtrauma und einer Lungenkontusion deutlich erhöht. Patienten mit Tn-Werten über dem Grenzwert wiesen signifikant erhöhte IL-6-Werte sowie einen signifikant verlängerten Aufenthalt auf der Intensivstation auf. Inin vitro Studien zeigte sich in Anwesenheit von IL-6 eine erhöhte mRNA- und Proteinexpression und Freisetzung von Tn in menschlichen Kardiomyozyten. Darüber hinaus wurde das Vorhandensein von IL-6 mit einer gestörten Calciumsignalübertragung, einer gestörten mitochondrialen Atmung und der Freisetzung von Damage Associated Molecular Patterns in menschlichen Kardiomyozyten in vitro in Verbindung gebracht.

Diese Daten deuten darauf hin, dass die Bestimmung von Tn bei der Aufnahme von mehrfach verletzten Kindern zur Vorhersage der Schwere der Verletzung und der Sterblichkeit im klinischen Verlauf nach einem Trauma beitragen kann. Darüber hinaus war die lokale Expression und Freisetzung von Tn bei Vorhandensein des proinflammatorischen Zytokins IL-6 zusammen mit einer lokalen kardialen Dysfunktion erhöht. Sowohl IL-6 als auch Troponin könnten in Zukunft eine nützliche Ergänzung zu den etablierten prognostischen Parametern darstellen.