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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Anwendung eines kortikalen Knochenschrauben-Allotransplantats zur Osteosynthese bei interkarpalen Fusionen: Eine Fallserie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Klaus Pastl - Klinik Diakonissen Linz, Linz, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB51-307

doi: 10.3205/22dkou376, urn:nbn:de:0183-22dkou3761

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Pastl.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Zirkulationsschonende Operationsverfahren, sowie resorbierbare Materialien gewinnen immer mehr an Bedeutung. Ein Transplantat aus humanem kortikalen Knochen weist osteokonduktive Eigenschaften auf, findet nachweislich rasch Anschluss an das Gefäßsystem des Empfängerknochen und wird durch den physiologischen Knochenumbauprozess vollständig in patienteneigenen Knochen umgebaut (Abbildung 1 [Abb. 1]). Das Allotransplantat ist rotationsstabil und intramedulär verankert. Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit und Sicherheit des Transplantats bei Four-Corner-Fusion und Scapho-Trapezio-Trapezoid- Fusion zu bestimmen und die klinische Bedeutung des neuen kortikalen Allotransplantats zu bewerten.

Methodik: Retrospektiv wurden 12 Patienten mit interkarpalen Fusionen, alle ausschließlich unter Verwendung von Transplantaten aus humanem kortikalen Knochen (Shark Screw®, Surgbright GmbH) nach 59 (28-108) Monaten nachuntersucht. 7 Patienten hatten eine Four-Corner-Fusion und 5 eine Scapho-Trapezio-Trapezoid- Fusion. Komplikationen, Schmerzen und Zufriedenheit des Patienten wurden analysiert. CT- und Röntgenaufnahmen wurden ausgewertet, um die Fusionsrate, das Einwachsverhalten des Transplantats und das Auftreten von Transplantatversagen zu bestimmen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Abbildung 1 [Abb. 1]

Alle Patienten waren nach 15 Wochen schmerzfrei. Eine knöcherne Konsolidierung wurde in allen Fällen nach 3 Monaten erreicht, es traten keine Wundheilungsstörungen auf. In allen Fällen wurde eine Osseointegration des Transplantats beobachtet. Es gab keinen Fall von Transplantatversagen oder Transplantatlockerung.

Die Verwendung von Transplantaten aus humanem kortikalen Knochen führt zu einer Fusionsrate von 100 % bei geringer Patientenbelastung. Sie hat eine ausreichende Stabilität und erfüllt alle Anforderungen an ein ideales biointelligentes Transplantat. Darüber hinaus ist die Knochenschraube osteokonduktiv und wird zu patienteneigenem Knochen remodelt (Abbildung 1 [Abb. 1]). Histologische Untersuchungen zeigten, dass es innerhalb von 10 Wochen zu einer vollständigen zentripetalen Vaskularisierung des Transplantats kommt. Das Schraubentransplantat aus humanem kortikalem Knochen ist sicher und für interkarpale Arthrodesen gut geeignet. Die Patienten ersparen sich Komplikationen, insbesondere eine zweite Operation zur Metallentfernung.