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Pro-resolvierende Mediatoren in Rotatorenmanschetten Tendinopathien: wie ist die Bursa involviert?
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2022 |
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Fragestellung: Die Auflösung pro-inflammatorischer Prozesse während der Heilung ist essentiell für eine erfolgreiche Regeneration und spezialisierte pro-resolvierende Mediatoren (SPMs) wie Lipoxine, Annexine und Resolvine können diesen Prozess aktiv regulieren. Ein Zusammenhang von SPMs mit dem Schweregrad der Rotatorenmanschetten (RM) Ruptur wurde bereits gezeigt. Aufgrund der unmittelbaren Nähe der RM-Sehnen zur Bursa subacromialis nehmen wir an, dass die Bursa Entzündungsprozesse in der Sehne regulieren kann. Ziel war es, SPMs in verschiedenen Stadien der RM-Ruptur zu identifizieren, die an der Regulation von Tendinopathien beteiligt sein könnten.
Methodik: Bursen von gesunden Patienten (n=13-16), Patienten mit Partial-Ruptur (n=13-17) oder Total-Ruptur (n=18-32) der Supraspinatussehne wurden mittels Immunfluoreszenzfärbung, Genexpressionsanalyse und auf Freisetzung von SPMs (Annexin A1, Lipoxin A4, Resolvin D1/D2) und deren Rezeptoren (FPR2, ChemR23, GPR18) untersucht. Um Regulationen des SPM-Signalings zu verstehen, wurden Bursazellen von Total-Rupturen (n = 6) mit physiologischer (2%) oder pathologischer (8%) zyklischer Belastung für 4 Stunden/Tag an 3 Tagen stimuliert. Anschließend wurden auf den Zellen mittels Durchflusszytometrie die Oberflächenmarker FPR2, ChemR23, CD90, CD105, CD54, CD106, HLA-DR, HLA-ABC und Ki67 analysiert. Die Genexpression von Annexin A1, FPR1, FPR2, ChemR23, GFP18, Col I, MMP-1, -2, TIMP-1, IL6 und IL1b wurde mittels qRT-PCR bestimmt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Multiplex-Färbung zeigte FPR2+ und ChemR23+ Zellen auf CD45+ sowie CD45--Zellen im Bursagewebe. Die Genexpression von Annexin A1 war im Trend hochreguliert in Bursen von Patienten mit Partial-Ruptur im Vergleich zur Total-Ruptur (p = 0,076), während die Expression von SPM-Rezeptoren nicht signifikant beeinflusst wurde. In Gewebekulturen zeigten Bursen von Partial-Rupturen eine erhöhte Freisetzung von Annexin A1 und Resolvin D1 im Vergleich zu intakten Kontrollen (p = 0,029 bzw. p = 0,007). Die Freisetzung von Resolvin D1 war auch in Bursen von Total-Rupturen gegenüber intakten Kontrollen erhöht (p = 0,008). Pathologische Belastungen führten zu einer signifikant erhöhten MMP1 und ChemR23 Genexpression im Vergleich zur unstimulierten Kontrolle (p=0,002, p=0,040). Oberflächenmarker auf Bursazellen wurden durch mechanische Stimulation nicht signifikant reguliert.
Die Studie zeigt erstmals SPMs in der Bursa subacromialismit Unterschieden abhängig vom Schweregrad der RM-Ruptur. Der Anstieg von Annexin A1 und Resolvin D1 im frühen Stadium der Ruptur kann darauf hindeuten, dass die Bursen versuchen, pro-inflammatorische Prozesse in diesem Stadium auszubalancieren. Eine pathologische mechanische Belastung induziert ein ECM-Remodelling durch stark erhöhte MMP1-Genexpression und könnte ein Initiator einer pro-resolvierenden Reaktion sein, da die ChemR23 Genexpression hochreguliert wurde. Schlussfolgernd könnte die Bursa durch pro-resolvierende Prozesse an der Regulation von RM Tendinopathien beteiligt sein.