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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Identifikation von Risikofaktoren für die Entwicklung von Pseudarthrosen nach Densfrakturen: Ein prädiktives Modell mit retrospektiver Multi-Center-Strategie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Florian Högel - BG Unfallklinik Murnau, Murnau, Germany
  • Iris Leister - Zentrum für Rückenmarkverletzte, ParaMove, Institute of Molecular Regenerative Medicine, Murnau, Germany
  • Jan Vastmans - Zentrum für Rückenmarkverletzte, Murnau, Germany
  • Patrick Langthaler - SCI-TReCS, Abteilung Neurologie Christian Doppler Klinik, Salzburg, Austria
  • Georg Mattiassich - Abteilung für Orthopädie und Traumatologie Schladming, Schladming, Austria
  • Thomas Haider - AKH Wien, Wien, Austria
  • Martin Etschmaier - AUVA Trauma Center Graz, Graz, Austria
  • Alexander Eijkenboom - Zentrum für Rückenmarkverletzte, Murnau, Germany
  • Julia Burghuber - AUVA Trauma Center Linz, Linz, Austria
  • Doris Maier - Zentrum für Rückenmarkverletzte, Murnau, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB44-180

doi: 10.3205/22dkou313, urn:nbn:de:0183-22dkou3133

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Högel et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, die Therapiemethode (operativ vs. konservativ) bei Densfrakturenhinsichtlich des Risikos der Entwicklung einer Pseudarthrosezu untersuchen.

Methodik: Die Studie basiert auf einer retrospektiv Analyse von routunemäßig erhobenen Daten bei einem Kollektiv von 419 Patienten mit Densfrakturen die in vier Kliniken in Österreich und Deutschland behandelt wurden.

Es wurden potenzielle Faktoren für die Entwicklung einer Pseudarthrose in einem fünf fach verstärkten, validierten Extremgradienten (XGBoost) einbezogen undein binäres Regressionsmodell für die Risikofaktoren erstellt. Die im folgenden aufgeführten unabhängigen Variablen wurden in dem Modell aufgeführt: Alter, Geschlecht,Frakturdislokation, Verletzungsmuster (Hoch- und Niederenergie Trauma), Frakturklassifikation (Anderson II vs. III), Vorhandensein von Comorbiditäten (Charlson comorbidity index) und Behandlungsmethode (konservativ, ventrale oder dorsale Schraubenosteosynthese mit einer oder zwei Schrauben und Cervico-occipitale Fusion). Verschiedene Modelle wurden verglichen, indem die Fläche unter der Beobachterkennlinie (AUROC) ermittelt wurde.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Kohorte hatten 189 (45%) Patienten eine radiologisch gesicherte Pseudarthrose, sechs Monate nach Trauma. Die Rate der Pseudarthrosen war Bezüglich der Behandlungsgruppen signifikant unterschiedlich (p< 0.001), mit der höchsten non-union Rate bei den konservativ behandelten Patienten. Keine signifikanten Ergebnisse hinsichtlich der Pseudarthrosenrate wurden zwischen den einzelnen teilnehmenden Kliniken gefunden (p >0.05). Die Faktoren Alter, Frakturklassifikation und Behandlungsmethode zeigten den größten Beitrag im XGBoost Modell.

Höheres Alter, Anderson II Frakturen, konservative Behandlung und ventrale Stabilisierung mit einer Schraube zeigten sich als Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung einer Denspseudarthrose.