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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Reliabilität von PROMs der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei spinalen Pathologien zur Beurteilung der Funktion der Wirbelsäule

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Nikolas Warminski - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Jannis Löchel - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Vincent Leopold - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Kirsten Labbus - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Robert Zahn - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB43-20

doi: 10.3205/22dkou306, urn:nbn:de:0183-22dkou3061

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Warminski et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Evaluation der gesundheitsbezogenen Lebensqualität ist ein elementarer Bestandteil der modernen Medizin. Die Erhebung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität kann anhand patient reported outcome measures (PROMs) erfolgen. PROMs ermöglichen somit den Vergleich von Therapiemethoden. Die für spinale Pathologien spezifischen PROMS Oswestry Disability Index (ODI), Core Outcome Measures Index (COMI) als auch das universelle Patient-reported Outcome Measurement Information System 29 (PROMIS-29) sind etablierte Messinstrumente in der Wirbelsäulenchirurgie. Die Aussagekraft verschiedener PROMs bei spinalen Pathologien wurde in dieser Studie miteinander verglichen.

Methodik: In dieser prospektiven Studie wurden 152 Patienten eingeschlossen. Die PROMs ODI, COMI, EQ5D5L und PROMIS-29 sowie ein innovativer single-item-score (Subjective Spine Value, SSpV) wurden sowohl prä- als auch postoperativ erhoben. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Korrelationskoeffizienten nach Spearman.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der Korrelationskoeffizient nach Spearman betrug unter den etablierten PROMs zwischen 0,278 - 0,888, p < 0,05. Der SSpV zeigte eine signifikante Korrelation zu den untersuchten PROMs der Wirbelsäule ODI und COMI (r= 0,683 - 0,685, p < 0,05) und eine etwas weniger ausgeprägte Korrelation zu den PROMs EQ-5D-5L und PROMIS-29 der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (r = 0,288-0,683, p < 0,05). Im Vergleich zu den weiteren PROMs war die perioperative Änderung beim SSpV besonders hoch. Die Responsivität der untersuchen PROMs 6 Wochen und 3 Monate postoperativ (SSpV: 21%/27%, COMI: 17%/25%, ODI:16%/22%, EQ5D5L 19%/23%, PROMIS-29: 1%/5% - 27%/29%, p < 0,05).

Die hohe Variabilität der untersuchten PROMs spiegelt die verschiedenen Aspekte der individuellen gesundheitsbezogenen Lebensqualität wider. Dabei ist der SSpV ein valides Messinstrument zur effizienten Evaluation der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.

In unserem Kollektiv konnte die in der aktuellen Literatur beschriebene Variabilität der Scores zur Untersuchung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bestätigt werden. Die hohe Korrelation der PROMs der gesundheitsbezogenen Lebensqualität mit den spezifischen PROMs der Wirbelsäule, lässt auf eine gute Reliabilität zur Beurteilung der Wirbelsäulenfunktion schließen. Der SSpV ist hervorragend geeignet, um die Funktion der Wirbelsäule zu erfassen.