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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Ganzkörperelektromyostimulation (WB-EMS) bei unspezifischen chronischen Rückenschmerzen: Patienten mit welcher initialen Schmerzintensität profitieren am meisten?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Karl Lorenz Konrad - Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Germany, Vrije Universiteit Brussel (VUB), Brussel, Belgium, Institut Ascend, Röfingen, Germany, München, Germany
  • Anja Weißenfels - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Institut für Medizinische Physik, Erlangen, Germany
  • Jean-Pierre Baeyens - Vrije Universiteit Brussel, Department of physiotherapy, and anatomy, Brüssel, Belgium
  • Wolfgang Kemmler - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Institut für Medizinische Physik, Erlangen, Germany
  • Bernd Wegener - Ludwig Maximilians Universität München, Campus Großhadern, Orthopädische Klinik und Poliklinik, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB43-1398

doi: 10.3205/22dkou303, urn:nbn:de:0183-22dkou3033

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Konrad et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die vorliegenden klinischen Studien mit der Schmerzintensität als primärem Endpunkt haben bestätigt, dass das Ganzkörper-Elektromyostimulationstraining (WB-EMS) eine sichere und zeitsparende Methode ist, die bei Patienten mit unspezifischen chronischen Rückenschmerzen (NSCBP) wirksam ist. Dennoch gibt es enorme Unterschiede in der initialen Schmerzintensität der beobachteten Probanden innerhalb dieser Studien. Ziel dieser Studie war es, festzustellen ob Patienten mit unterschiedlicher initialer Schmerzintensität (Baseline) in unterschiedlichem Ausmaß von der WB-EMS profitieren, und ob darüber hinaus alle Gruppen mit jeweils unterschiedlicher Ausgangsschmerzintensität eine signifikante Verbesserung aufweisen.

Methodik: Alle vollständigen Datensätze zur Schmerzintensität der 12-Wochen-Periode aus den Quellstudien von Konrad et al. und Weissenfels et al. wurden zusammengeführt. Dies ergab einen Datensatz von 121 (38m / 83f) NSCBP-Probanden mit einem Durchschnittsalter von 55,1 Jahren (±11,8y). Die Daten wurden nach der Schmerzintensität auf der numerischen Ratingskala von 0 (keine Schmerzen) bis 10 (schlimmste vorstellbare Schmerzen) (NRS11) bei Studienbeginn in die folgenden Kategorien stratifiziert: von 0 bis 2, von >2 bis 3, von >3 bis 4, von >4 bis 5, von >5 bis 6, von >6 bis 7 und > 7. Zusätzlich wurde eine Kategorie aller Probanden mit einer Schmerzintensität >1 gebildet. Die absoluten und relativen Häufigkeiten der klinisch relevanten Veränderungen (>=2) wurden ebenfalls analysiert.

Ergebnisse: Alle Rangkategorien des NRS11 zeigten signifikante Verbesserungen. Die Effektgröße (p) der Verbesserungen in allen Klassen >2 war mit 0,56 und 0,90 stark. Die NRS11-Kategorie >7 zeigte die höchste Rate klinisch signifikanter Veränderungen (80%) und verbesserte sich im Mittel um 3,72 Punkte. Die gesamte Gruppe von >1 bis 10 wies eine durchschnittliche Verbesserung von 1,33 auf, während sich 37 % der Teilnehmer um mindestens 2 Punkte verbesserten.

Schlussfolgerung: Die vorliegenden Daten stützen die Hypothese, dass NSCBP-Patienten mit höheren NRS-Werten bei Studienbeginn eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, von der WB-EMS-Anwendung klinisch signifikant zu profitieren. Obwohl in allen Kategorien signifikante Verbesserungen zu verzeichnen waren, zeigten NRS-Werte >7 die größte Verbesserung und die höchste Rate an klinisch signifikanten Verbesserungen.